Heidrun Silhavy soll zu Ende bringen, was Doris Bures bereits in ihrer Amtszeit der ÖVP abringen wollte: Der Papamonat und die Arbeitszeitgrenze (statt der Zuverdienstgrenze) beim Kindergeld seien auf Schiene, ließ Bures bei ihrer Abschieds-Pressekonferenz als Frauenministerin am Donnerstag durchblicken.

Das Ziel, die Väterbeteiligung bei der Erziehung zu verstärken, wolle man mit einem ganzen Paket von Maßnahmen erreichen, meinte Bures. Sie sei "zuversichtlich" , dass im Zuge dessen auch der Papamonat – also eine vierwöchige "Karenz" unmittelbar nach der Geburt eines Kindes – realisierbar wäre. Aus dem ÖVP-geführten Familienministerium heißt es dazu, es gebe eine Arbeitsgruppe, die sich mit demThema auseinandersetze. Diese soll im Herbst einen Vorschlag vorlegen.

Die "unleidliche Zuverdienstgrenze" beim Kinderbetreuungsgeld könnte bald Geschichte sein: Bures sieht ein "breites Bündnis" quer durch alle Parteien für eine Begrenzung der Arbeitszeit für Frauen, die Kindergeld beziehen. Im Familienministerium will man davon aber nichts wissen: Man sei klar gegen die Arbeitszeitgrenze, weil die in der Realität nicht überprüfbar sei, sagte eine Sprecherin von Familienministerin Andrea Kdolsky am Donnerstag zum Standard. (hei(/DER STANDARD, Printausgabe, 20.6.2008)