Die Vorsprache der ÖVP bei Fischer nach dem EU-Schwenk der SPÖ habe "in Wahrheit ein Null-Ergebnis" gebracht.

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St. Pölten - Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll kritisiert Bundespräsident Heinz Fischer für sein Verhalten während der Regierungskrise. Fischer habe den Eindruck erweckt, nichts anderes zu tun als "von der Hofburg aus der SPÖ die Mauer zu machen in einem direkten Draht mit der SPÖ-Zentrale". Der Bundespräsident sei "seiner Rolle nicht gerecht geworden", so Pröll im Interview mit den "Niederösterreichischen Nachrichten" (Online-Ausgabe). Die Vorsprache der ÖVP bei Fischer nach dem EU-Schwenk der SPÖ habe "in Wahrheit ein Null-Ergebnis" gebracht. Innerparteilich bleibt Pröll bei seiner Meinung, dass es gut gewesen wäre, im Zusammenhang mit der Neubesetzung des Innenministeriums eine weiterreichende Regierungsumbildung in den Reihen der Volkspartei zu tätigen. "Das hätte die SPÖ-Regierungsmannschaft im Vergleich zu einer neuen ÖVP-Mannschaft noch um einiges älter aussehen lassen." Faktum bleibe freilich, dass die Volkspartei "bis hin zum Spitzenkandidaten wesentlich profilierter, kalkulierbarer und berechenbarer" als die SPÖ sei. (APA)