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Der Kanzler frühstückte zum 50er mit Gattin Martina und Journalisten.

Foto: APA/Schlager

Wien - Zum heutigen Ministerrat erwartete Bundeskanzler Werner Faymann diesmal nicht nur Regierungskollegen und Journalisten. Bereits um neun Uhr - eine Stunde vor dem Ministerrat - lud der SPÖ-Chef zu Kaffee und Brötchen. Denn: Der Regierungschef wird heute 50 und freute sich, "mit Journalistenfreunden mit einem Kaffee, einem Orangensaft oder was auch immer" anzustoßen.

Kanzlergattin vor Ministerrat dabei

50 Jahre, das sei ihm in seiner Zeit bei der Sozialistischen Jugend damals noch sehr alt vorgekommen. Heute sehe er das freilich anders, scherzte der Kanzler, den am Dienstagmorgen - sozusagen zur Feier des Tages - seine Ehefrau Martina ins Bundeskanzleramt begleitete.

Vizekanzer Josef Pröll hielt eine launige Laudatio auf das Geburtstagskind. "Hals- und Beinbruch darf ich ja nicht sagen", meinte Pröll scherzhaft, der nach einem Tennisunfall immer noch mit Gehgips unterwegs ist. Schließlich schenkte er Faymann, mit dem er "eine persönliche Ebene gefunden" habe, einen Rucksack mit etlichen Utensilien (Faymann wandert gerne). "Ein paar haben gesagt, als Geschenk eine Griechenlandreise", flachste ÖVP-Chef Pröll. "Ich hab' gesagt, bitte nicht."

Fischer gratuliert "Jüngling" Faymann

Bundespräsident Fischer gab sich humorvoll. Als der Dichter Johann Wolfgang Goethe 1799 seinen 50. Geburtstag feierte, habe man in Weimar "dem ehrwürdigen Greis" gratuliert, erzählte Fischer. "Aus meiner Sicht bist du hingegen ein Jüngling", gab er dem Kanzler mit. Das Geschenk Fischers fiel staatstragend aus: ein 60 Jahre altes Buch mit historischen Reden des früheren Bundespräsidenten Karl Renner und einem gemeinsamen Vorwort des seinerzeitigen Kanzlers Leopold Figl (ÖVP) und dessen Vize Adolf Schärf (SPÖ).

Das Geburtstagsfrühstück verlief sich dann zunehmend in die übliche Ministerratsroutine. Kurz vor 10 Uhr umschwirrten die Journalisten bereits die Ministerinnen Beatrix Karl (ÖVP) und Claudia Schmied (SPÖ), die sich beim Uni-Zugang nach wie vor nicht einig sind. (kap, derStandard.at, 4.5.2010)