Es ist zum Haaresträuben: Ein Ex-Geschäftsführer eines Labors, mit dem er seit Monaten angeblich nichts mehr zu tun hat, hatte immer noch Zugriff auf das zentrale Corona-Register, das Epidemiologische Meldesystem (EMS). Dieser Zugriff wurde obendrauf mit der Belegschaft verschiedener Subunternehmen geteilt. Sie alle hatten dadurch die Möglichkeit, bei allen in Österreich Lebenden eine Covid-Infektion – sowie andere Erkrankungen – einzutragen. Dennoch kam niemand auf die Idee, diesen Zugang zu schließen.

Ab 1. Februar 2022 soll eine allgemeine Impfpflicht eingeführt werden.
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Hier dürfte einiges schiefgelaufen sein. Der Gesundheitsminister schiebt die Verantwortung auf die Bundesländer, in dem Fall Tirol, ab. Dort hüllt man sich in Schweigen, später widerspricht man dem Bund komplett.

Dieses Vorgehen lässt für die Impfpflicht Böses erwarten. Denn angesichts der technischen Infrastruktur, die das EMS zu bieten hat, wird dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet.

Die Zugänge der verschiedenen Labore werden von der jeweiligen Belegschaft geteilt – teils auch über Privatrechner. Hunderte Menschen können diese Daten theoretisch manipulieren. Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis Angebote fingierter Corona-Infektionen gegen Bezahlung im Netz kursieren. Auf den Übeltäter wird man die Eintragung nicht zurückführen können. Anhand dieser Fälschungen wird man sich ein Genesungszertifikat erschleichen können.

Das zeigt: Die Regierung muss sich dringend Gedanken über die technische Umsetzung machen – oder es gleich lassen. (Muzayen Al-Youssef, 16.12.2021)