Am Freitag soll das Gratistestsystem in Österreich vollkommen umgekrempelt werden. Die Ankündigung ist zwar schon ein paar Wochen her, Gerüchte gab es noch länger, aber dennoch waren Stand Mittwoch – also zwei Tage davor – zahlreiche Fragen offen.

Das Gratistestsystem in Österreich soll vollkommen umgekrempelt werden.
Foto: AFP/ALEX HALADA

Das liegt daran, dass wieder einmal an der entsprechenden Verordnung gefeilt wird. Bis Donnerstagabend soll sie kommen, beteuert das Gesundheitsministerium, während die Länder auf Nadeln sitzen – und gleichzeitig ohnehin schon längst dabei sind (bzw. sein müssen), ihre Testsysteme im Blindflug umzukrempeln.

Das regt sie zu durchaus kreativen Vorgangsweisen an. So arbeitet Kärnten gerade an einem System, wie man per Mail beweist, dass man die Oma im Pflegeheim besuchen will. Kein Scherz. Doch für das Land hat das einen durchaus ernsten Hintergrund: Sollte der Bund Vorgaben erlassen, die mit den ins Blaue hinein entwickelten Landestestsystemen nicht vereinbar sind, bleiben die Länder auf den Kosten sitzen.

In anderen Bundesländern ist man da eher laissez faire unterwegs: Da wird man wohl darauf vertrauen, dass die Bürgerinnen und Bürger ehrlich sein werden, wenn sie angeben, dass sie aus guten Gründen einen Gratistest über das erlaubte Kontingent hinaus wollen. Und der Bund muss ihnen das durchgehen lassen – immerhin hat er selbst die Pandemie zu einer Sache der Eigenverantwortlichkeit erklärt. (Gabriele Scherndl, 30.3.2022)