Noch wird an der Preisbremse zur Entlastung der heimischen Konsumenten und Konsumentinnen emsig gefeilt. Worauf es im Herbst beim brennenden Thema Energie wohl hinauslaufen wird: Der Staat subventioniert die Strompreise – nicht in Bausch und Bogen, sondern ein gewisses Grundkontingent pro Haushalt. Für Elektrizität, die darüber hinaus verbraucht wird, wird der derzeit horrende Marktpreis schlagend. Wer weniger als der Durchschnitt konsumiert, erhält einen höheren Anteil der Kosten ersetzt. Wer mehr spart, zahlt überproportional weniger. Über eine Gaspreisbremse nach demselben Modell wird noch nachgedacht.

Noch wird an der Preisbremse gefeilt.
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Manche Details sind noch offen. Profitieren auch Gewerbebetriebe von dieser Entlastung? Wie lässt sich die Maßnahme am besten administrieren? Die Grundidee hinter dem vom Wifo ersonnenen Modell ist aber grundvernünftig: Entlastet und damit belohnt werden vor allem jene, die besonders fleißig Energie einsparen. Der hohe Preis ist dafür ein wichtiger Anreiz. Das ist ein entscheidender Punkt.

Anders als Deutschland will man auf eine Mehrwertsteuersenkung verzichten. Dort wird selbige auf Gas bis 2024 reduziert. Und zwar deutlich: von 19 auf sieben Prozent. Auch das werden die energiepreisgeplagten Bürger und Bürgerinnen spüren – allerdings nicht nur jene einkommensschwächeren Haushalte, die es dringend benötigen. Den deutschen Verbrauchern ist die Maßnahme höchst willkommen, aber aus Fachkreisen erntet die Regierung in Berlin Kritik. Nicht nur der Umstand, dass eine solche Maßnahme sozial wenig treffsicher ist, wird moniert. Das größere Übel ist: Wer viel Gas verbraucht, vielleicht sogar verschwendet, profitiert.

Auch wenn die deutsche Methode einfacher umzusetzen ist als jene, die Österreich plant: Am Ende wählt die heimische Regierung wohl den klügeren Weg. (Regina Bruckner, 19.8.2022)