In unserer Serie "Querdenker, Rappelköpfe, Egomanen" widmen wir uns diesmal dem Auftritt des Präsidentschaftskandidaten Michael Brunner von der MFG-Partei in der ZiB 2 von Donnerstagabend. So wie andere Kandidaten möchte er als Bundespräsident gleich die Regierung entlassen, weil ... Ja, also, weil das ein urgeiles Gefühl ist. Kann man verstehen.

Präsidentschaftskandidat Michael Brunner von der MFG-Partei möchte Frieden schaffen.
Foto: Christian Fischer

Donald Trump ist ja auch berühmt geworden, weil er in einer Reality-TV-Sendung namens The Apprentice (Der Lehrling) mit sadistischem Behagen den Kandidaten ein "You’re fired!" zugebrüllt hat.

Ähnlich wie andere Hoffnungsvolle würde Michael Brunner gleich einmal mächtig herumreisen, zuerst nach Russland, dann in die Ukraine, dann zu den "indirekten Kriegsparteien" EU und USA. Um Frieden zu schaffen. Wollen wir uns das wirklich vorstellen? Das wollen wir nicht einmal als Kabarettprogramm von den "Staatskünstlern" Maurer, Palfrader, Scheuba sehen. ("Wladimir Wladimirowitsch, da draußen steht ein Gospodin aus Awstrija, der will Sie sprechen." … "Na, gut, aber wir nehmen den längsten Tisch, den wir haben.") Aber Brunner nennt große Vorbilder: Bruno Kreisky habe schließlich auch in der Kubakrise 1962 vermittelt. Sonore Stimme aus dem Off: "Lernen Sie Geschichte, Herr Rechtsanwalt!"

Weltgeschichte ereignet sich laut Karl Marx einmal als Tragödie, einmal als Farce. Wir haben derzeit beides. (Hans Rauscher, 23.9.2022)