Diese Luftaufnahme lässt erahnen, was einen vor Ort erwartet.

Die Marina von Hurghada.

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Mahmya Island wird wegen des schönen Strandes gerne besucht.

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Alle möglichen Wassersportarten werden in Hurghada angeboten.

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Vor allem das Schnorcheln ...

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... und Tauchen sind beliebt.

Parasailing vor der Port-Grand-Moschee nahe Orange Beach.

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Ein Blick über das Strandareal beim Hilton Plaza Hotel Hurghada.

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Ägypten zählt in den kommenden Osterferien zu den beliebtesten Destinationen österreichischer Urlauberinnen und Urlauber. Das zeigten die unlängst veröffentlichten Buchungszahlen der Tui Österreich. Besonders beliebt ist Hurghada am Roten Meer – und das nicht nur zu Ostern. Wegen des großen Interesses hat sich der Reisekonzern auch für die Sommersaison zusätzliche Flugverbindungen gesichert.

Die zahlreichen Hotelburgen und Freizeitanlagen mögen darüber hinwegtäuschen, aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Hurghada noch eine kleines, unbedeutendes Fischerdorf, das erst in den 1970er- und 80er-Jahren einen enormen Aufschwung genommen hat. Heute steht der Ort vor allem für Massentourismus mit hunderttausenden Besucherinnen und Besuchern jährlich. Was macht Hurghada so anziehend? Abgesehen von den günstigen Angeboten, die man online findet – für rund 700 Euro ist man dabei (eine Woche, all-inclusive).

Potenzial

Ein Riesenvorteil sind das Klima und die Lage: Direkt an der ägyptischen Küste des Roten Meeres gelegen, eignet sich Hurghada in erster Linie für einen Badeurlaub. Es herrscht ein subtropisches Wüstenklima mit einer insgesamt sehr warmen und trockenen Wetterlage. Im Sommer kann es richtig heiß werden – über 40 Grad Celsius sind möglich. Das wirkt sich auch auf die Wassertemperatur aus, die schon mal auf bacherlwarme 30 Grad ansteigen kann. Im Winter wiederum fallen die Temperaturen kaum unter 20 Grad Celsius. Kurz: Der Ort eignet sich als Ganzjahresdestination. Ein Potenzial, das auch Touristiker erkannten.

Die meisten Strände gehören heute zu großen Hotelanlagen – einige davon sind nur für Hotelgäste gedacht, andere wiederum erlauben auch anderen die Nutzung des Strandabschnittes. Manche Hotels verlangen zwar einen Eintritt für den Strandbesuch, allerdings kann man dann auch davon ausgehen, dass der Abschnitt sicher und gepflegt ist, liest man.

Traumstrände

Die Strände von Hurghada gehören zu einer langen Strandkette, die sich vom Norden, wo sich die Lagunenstadt El Gouna befindet, bis hin zur Soma Bay etwa 40 Kilometer südlich von Hurghada erstreckt. In Hurghada selbst gibt es insgesamt knapp 20 Kilometer Strand. Die meisten Strandabschnitte befinden sich im Süden von Hurghada, rund um Sekalla, aber auch der Stadtteil Dahar bietet zahlreiche Strände.

Zu den schönsten wird der luxuriöse, vier Kilometer lange Sandstrand Makadi Bay gezählt. Er teilt sich in verschiedene Abschnitte auf, die zu Hotels gehören. Für sein "Karibikfeeling" wird der Strand Magawish mit seinen Kokospalmen und dem weißen, feinen Sand gelobt. Der nördliche sowie der mittlere Teil sind barrierefrei zugänglich.

Ganz oben in der Gunst der Touristinnen und Touristen steht der Strand auf Mahmya Island. Den erreicht man allerdings nur per Boot. Er gehört zum Giftun Island National Park bei Hurghada. Viele Urlauber buchen einen Bootsausflug dorthin, erkunden unterwegs beim Schnorcheln die Unterwasserwelt und entspannen anschließend am Sandstrand, der beinahe "so weiß wie Puderzucker" ist. Strandbesucherinnen und -besucher loben hier besonders das ruhige Wasser, die Sauberkeit sowie die schöne Umgebung.

Unterwasserwelt

Das Rote Meer hat einige beliebte Tauch- und Schnorchel-Spots zu bieten. Viele, Anfänger wie Fortgeschrittene, kommen genau deshalb nach Hurghada. Die Spots liegen oft direkt vor der Küste und sind leicht, etwa über lange Stege, zu erreichen. Es sind aber vor allem die Korallenriffe vor der Küste des Badeorts, die wegen ihrer Artenvielfalt Taucherinnen und Schnorchler anziehen. Mit ein bisschen Glück kann man sogar Delfinen begegnen.

Dementsprechend gibt es zahlreiche Tauchschulen vor Ort, die Ausflüge zu den einschlägigen Tauchspots anbieten. Die meisten starten am Yachthafen von Hurghada. Als besonders beliebte Ausflugsziele für solch einen Bootsausflug gelten die bereits erwähnten Giftun, Mahmya oder auch die Orange Bay. Wer möchte, kann die Unterwasserwelt des Roten Meeres auch mit einem U-Boot erkunden oder eine Fahrt mit einem Glasbodenboot buchen.

Breites touristisches Angebot

Der Massenansturm hat die Flora und Fauna des Roten Meeres vor Hurghada in Mitleidenschaft gezogen. Abgebrochene Korallen oder Vermüllung sind nur einige der Probleme, die der Tourismus mit sich brachte. Um das Problem aktiv anzugehen, wurde 1992 die Hurghada Environmental Protection and Conservation Association (HEPCA) gegründet, ein Zusammenschluss von Vertretern der Tauchindustrie von Hurghada und Safaga. Sie ist heute die größte Naturschutzorganisation Ägyptens und setzt sich mit diversen Initiativen für den Schutz des Roten Meeres ein. Mülltrennung und Recycling, bis 2009 in Ägypten weitgehend unbekannt, gehen auf die HEPCA zurück. Ebenso wie Meeresschutzgebiete für Delfine. Initiativen, die wohl auch dazu dienen sollen, sich nicht der eigenen Geschäftsgrundlage zu berauben.

Abgesehen von Tauchen und Schnorcheln werden zahlreiche Wassersportarten angeboten – Kite- oder Windsurfen zum Beispiel. Wem das Meer nicht genügt, der findet Abwechslung in der Makadi Water World, einem Wasserpark mit Rutschen und allem Drum und Dran. Abseits des Wassers gibt es zahlreiche andere Aktivitäten: von Quadfahren in der Wüste über Kamelreiten bis hin zu Safaris und einem Besuch in einem "traditionellen" Beduinendorf.

Als Sehenswürdigkeiten gelten Hurghadas bekannteste Stadtteile Al-Sakalla und El Dahar. In Letzterem befindet sich der Souk, aber auch die Abdel-Moneim-Riad-Moschee, das Wahrzeichen der Stadt, sowie die St.-Shenouda-Kathedrale der koptischen Gemeinde. Die Aldahaar-Moschee wiederum ist die größte Moschee von Hurghada. In dem Stadtteil, sagt man, pulsiert noch das typisch ägyptische Leben. Stark touristisch geprägt ist der Stadtteil Al-Sakalla mit seinen vielen Hotels, Shops und Restaurants. Dort befindet sich auch die Marina der Stadt mit einer Flaniermeile mit Bars und Clubs.

Zum Schluss noch der Tipp, den man in jedem Reiseführer nachlesen kann: Wer dem Trubel ausweichen möchte, sollte seinen Hurghada-Urlaub in der Nebensaison buchen. Oder gleich darauf verzichten. (max, 8.3.2023)