Das "Corvo Precision Payload Delivery System (PPDS)" besteht hauptsächlich aus Pappe und Gummibändern.

Foto: Sypaq

Im Krieg gegen Russland setzt die Ukraine unter anderem auch auf Drohnen, die zu großen Teilen aus Pappe und Gummibändern bestehen. Das berichten diverse australische Medien wie der Sender 3AW, die Militärtechnik-Plattform EX2 und der australische TV-Sender 7News Australia. Die Drohnen werden vom aus Melbourne stammenden Unternehmen Sypaq produziert und geliefert.

7NEWS Australia

Das "Corvo Precision Payload Delivery System (PPDS)" wird als flacher Bausatz geliefert. "Anschließend werden sie vor Ort zusammengebaut, als wenn sie von Ikea kämen", wird Vasyl Myroshnychenko, ukrainischer Botschafter in Australien, im besagten TV-Beitrag zitiert. Gestartet per Hand oder mithilfe eines Katapults, kann die Pappdrohne anschließend 120 Kilometer autonom fliegen. Zu diesem Zweck werden die Koordinaten des Flugziels vorab in die Drohne programmiert.

Pro Monat werden 100 dieser Drohnen an das ukrainische Militär geliefert, heißt es in den diversen Berichten. Die Pappflugzeuge können unter anderem für Aufklärungsmissionen und Spionage, als Ablenkung oder zum Lieferung leichter Güter genutzt werden. Auch für tödliche Missionen seien die Drohnen genutzt worden, sagt Myroshnychenko.

Das 1992 von einem Veteranen der australischen Armee gegründete Unternehmen Sypaq selbst schweigt zu der Frage, wie die Technologie tatsächlich genutzt wird, und betont, dass die Drohnen eigentlich für humanitäre Zwecke – wie das Liefern von Medikamenten – gedacht seien. Die Drohnen können mehrfach eingesetzt werden.

Dem australischen Verteidigungsminister zufolge werden Möglichkeiten zum Einsatz der Drohne auch in der eigenen Armee geprüft. Dort könnte sie unter anderem zum Auffinden von vermissten Personen genutzt werden, heißt es im Radiobetrag von 3AW. (stm, 13.3.2023)