Überquellende Blumentöpfe gehören für viele zum idealen Balkon dazu. Für manche auch eine Katze.

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Das eine oder andere Provisorium gehört zum Wohnen dazu. Eine nackte Glühbirne zum Beispiel oder ein Bild, das an der Wand lehnt, weil einem entweder Nägel oder Freude am Reinhämmern selbiger ausgegangen ist. Das ist völlig in Ordnung und, das weiß ich von Wohngesprächen, kommt in den besten Familien vor.

Aber alles hat seine Grenzen – und ein Balkon ist ein Aushängeschild, kein Provisorium. Wenn ich durch die Stadt gehe, sehe ich immer wieder traurige Balkone, die nur als Lagerfläche für Fahrräder genutzt werden. In meiner Straße gibt es einen Balkon, der mit Holzbrettern zum Verschlag umgebaut wurde und damit strenggenommen wohl nicht einmal mehr als Provisorium gilt. Das hat sich doch nicht einmal die lausigste Freifläche verdient!

Der Ausweg: Petersilie

Daher kehre ich vor meiner eigenen (Balkon-)Tür. Ich bin erst im Herbst umgezogen und nutzte den Balkon bislang nur zum, nun ja, Lagern von einem Sack mit ein bisschen Blumenerde und vielen Trauermücken (Sie erinnern sich?). Nun wird es Zeit für eine größere Vision, mindestens bis 2030. Die gute Nachricht: Mein Balkon ist schattig, einen Schirm kann ich mir sparen. Die schlechte: Pflanzen, die mehr Licht als in einem Kellerabteil benötigen, kann ich mir vermutlich auch sparen.

Mit Petersilie könnte ich Glück haben, hat mir jemand geraten, der sich auskennt und im Gegensatz zu mir Petersilie mag. Noch träume ich größer. Vor meinem inneren Auge sehe ich mich im Liegestuhl, neben einem kleinen Tisch und überquellenden Blumentöpfen. Ach ja: Für dieses Brainstorming hab ich mir jetzt mal zwei alte Ikea-Sessel auf den Balkon gestellt. Nur vorübergehend, versprochen. (Franziska Zoidl, 17.3.2023)