Am 20. März erschien das neue Buch von Daniel Glattauer: "Die spürst du nicht". Neun Jahre nach seinem letzten Werk lässt der Autor diesmal mit einem für seine Verhältnisse ungewöhnlich politischen Thema aufhorchen.

Daniel Glattauer schlägt in seinem aktuellen Roman ungewohnte Töne an.
Foto: www.leonhardhilzensauer.com

"Die spürst du nicht": Worum es geht

Erzählt wird diesmal von einer gutsituierten Familie aus Österreich, die ein Flüchtlingskind zu einem exklusiven gemeinsamen Urlaub mit Freunden einlädt. Als sich in der Toskana jedoch die Ereignisse überschlagen, zeigt sich rasch die Doppelmoral der Privilegierten. Glattauer nimmt in diesem Roman die Scheinheiligkeit des Bobo-Milieus unter die Lupe und zeigt ironisch auf, wie dessen Anhängerinnen und Anhänger hinter den Kulissen ticken.

Glattauer, geboren 1960 in Wien, wandelt mit dieser Thematik abseits bewährter Pfade – eher kennt und liebt ihn seine Leserschaft für romantisch-vergnügliche Beziehungsgeschichten. Seit der langjährige STANDARD-Kolumnist im Jahr 2006 mit "Gut gegen Nordwind" seinen ersten Bestseller landete, legte er in dieser Hinsicht noch einiges nach: Etwa "Alle sieben Wellen", "Ewig Dein" oder "Die Wunderübung". In "Geschenkt", vom Autor selbst als "Sozialgeschichte" bezeichnet, hatte Glattauer bereits ein wenig sein gewohntes Terrain verlassen, als er basierend auf einer wahren Begebenheit in Deutschland eine Spendenserie eines anonymen Wohltäters thematisierte, auf die ein mittelmäßiger Journalist mit seinem Schreiben Einfluss zu nehmen beginnt. Seine Romane werden zuweilen als vergleichsweise weniger literarisch als andere rezipiert – ein gewisser Sprachwitz, Unterhaltungsanspruch und das Thematisieren von Emotionen sind ihm nach eigener Aussage jedoch wichtiger, als einem "elitären" Literaturbegriff entsprechen zu wollen.

Über mangelnden kommerziellen Erfolg braucht sich Glattauer jedenfalls nicht zu beklagen: In Österreich zählt er zu den erfolgreichsten Autoren, was die Verkaufszahlen betrifft. Und sein Erfolg geht über Landesgrenzen hinaus: Glattauers Bücher wurden in 35 Sprachen übersetzt, teils auch verfilmt und als Theaterstücke inszeniert.

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