Wenn Landesstraßen durchs Ortsgebiet führen, gilt Tempo 50 – auch dort, wo Bürgermeisterinnen und Bürgermeister eine niedrigere Geschwindigkeit wollen. Dazu mehren sich die Beschwerden in ihren Gemeinden, erzählen einige Ortsvorstehende. Immer mehr Menschen würden fordern, das Tempo der durchfahrenden Autos zu drosseln. Das soll mehr Sicherheit auf den Straßen bringen, den Lärm reduzieren und eine bessere Umgebung für den Fuß- und Radverkehr schaffen. Derzeit können die Gemeinden daran allerdings wenig ändern: Die Höchstgeschwindigkeit geben laut Straßenverkehrsordnung die Bezirksbehörden vor.

Warum nicht langsamer im Ortsgebiet fahren?
Foto: Imago/Michael Gstettenbauer

Eine neue Initiative fordert deshalb eine Reform, die den Gemeinden die Wahl lässt: mit Tempo 50 oder 30 durchs Ortsgebiet? Klar, für Durchfahrende wäre ein niedrigeres Limit zunächst vielleicht nervig. Es geht aber in Wirklichkeit um nur wenig Zeit, die sie damit verlieren würden. Und: Die 110 Gemeinden, welche die Initiative unterstützen, fordern ja kein pauschales Tempo 30 in allen Ortschaften. Sie wollen einfach selbst entscheiden, wo welche Beschränkung besser passt.

Das ist sinnvoll, in dieser Frage sollen jene entscheiden können, die am meisten davon betroffen sind. Es ist nur ein kleiner Baustein für die Veränderungen, die in den kommenden Jahren auf den Verkehr zukommen – aber wenn ein bisschen weniger Gasgeben die Lebensqualität vieler Menschen verbessert: warum denn nicht? (Alicia Prager, 25.4.2023)