Gute Lehre lässt sich nur sichern, indem an Fachhochschulen auch die Forschung auf finanziell starken Beinen steht, so der Tenor beim 16. FH-Forschungsforum.
Foto: FH Burgenland/Roland Schuller

Als verbindendes Element verknüpft Forschung neben Wissenschafterinnen und Wissenschaftern unterschiedlichster Bereiche auch eine Vielzahl von Disziplinen miteinander. Sie bringt junge Talente und Senior Scientists über Institutionen und Ländergrenzen hinweg zusammen und schlägt Brücken zwischen Entwicklerinnen und Anwendern.

Das 16. FH Forschungsforum der österreichischen Fachhochschulen stand daher kürzlich unter dem Motto "Connecting Research – wie und was Forschung verbinden kann". Rund 350 Forschende tauschten sich an der FH St. Pölten zu dem Thema aus. Zu Wort kamen dabei auch etliche Nachwuchswissenschafterinnen und -wissenschafter, die in sechs thematischen Tracks ihre Forschungsarbeiten präsentierten. Gut 150 Vorträge fanden zu den Themenfeldern Gesellschaft, Regionen, Nachhaltigkeit, Technologie, Wirtschaft & Innovation sowie Talente statt.

Vorgestellt wurden in den Panels etwa neue Wege zu einer nachhaltigen und smarten Landwirtschaft, der sichere Einsatz künstlicher Intelligenz wie auch zukunftsträchtige Konzepte für die österreichische Primärversorgung. Ergänzt wurde dieses Programm durch interaktive Sessions, Poster-Präsentationen und die Eröffnung des neuen Center for Artificial Intelligence (CAI) der FH St. Pölten.

Qualität der Lehre sichern

Das CAI vereint die an der FH vorhandene Expertise aus mehreren Fachrichtungen und entwickelt KI-Lösungen von den Grundlagen bis zur praktischen Anwendung. Über Disziplinen hinweg geforscht und entwickelt wird zu den Themenschwerpunkten Human-Centered AI, Trustworthy AI, Multimedia AI, AI Engineering und AI Economics. Wie in der Eröffnungsveranstaltung und der abschließenden Podiumsdiskussion klar vorgebracht wurde, brauchen Österreichs Fachhochschulen aber auch mehr Sicherheit in puncto Forschungsförderung.

So zeigte sich Hannes Raffaseder, Geschäftsführer der FH St. Pölten, erfreut über die breite Leistungsschau der heimischen FHs. Gleichzeitig bedauerte er, "dass Bedeutung und Erfolg von Forschung an FHs im neuen Entwicklungs- und Finanzierungsplan des Wissenschaftsministeriums in keiner Weise gewürdigt werden." Um darauf hinzuweisen, unterzeichneten etliche Teilnehmende einen Appell an Wissenschaftsminister Martin Polaschek.

Auch für Ulrike Prommer, Präsidentin der Österreichischen Fachhochschulkonferenz, gilt es, für die an FHs Forschenden die nötigen Rahmenbedingungen zu sichern. "Daher werden wir weiterhin für eine nachhaltige Finanzierung der Forschung, für attraktive Karriereperspektiven in der Forschung und für die damit verbundenen strukturellen Maßnahmen, wie die Einrichtung eigenständiger Doktoratsprogramme an Fachhochschulen, kämpfen", unterstrich sie. (mare, 19.5.2023)