Möglichkeiten der Anordnung seiner hauseigenen Bibliothek gibt es viele. Wer Michael Endes "Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch" gelesen hat, erinnert sich vielleicht an eine Passage, in der es augenzwinkernd heißt, dass sich bestimmte Bücher untereinander "spinnefeind" seien und kein Mensch, der "ein klein wenig Feingefühl" besitze, diese unpassenderweise nebeneinanderstellen werde. Dennoch: Wer Bücher zwar liebt, sich aber nicht sonderlich damit auseinandersetzt, tendiert vielleicht zur Variante "Kraut und Rüben", die sich durch vollkommenes Chaos beziehungsweise kreativ ausgelebte Beliebigkeit auszeichnet. Ein System welcher Art auch immer ist hierbei nicht erkennbar.

Welches Buch steht bei Ihnen neben welchem?
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Viele Wege zur Ordnung im Bücherregal

Andere Bibliophile haben da andere Ansprüche, die praktischen Überlegungen folgen – etwa um schnell lokalisieren zu können, was man besitzt, und auch Neuzugänge rasch in die bestehende Ordnung zu integrieren. Oftmals orientiert man sich an naheliegenden Systemen, beispielsweise dem Alphabet: Eine Sortierung nach Autorin oder Autor, die von A bis Z erfolgt, und in der Subkategorisierung jeweils nach Buchtitel angeordnet ist, hat große Vorteile in Sachen Übersichtlichkeit und Wiederauffindbarkeit. Wer mehr Wert auf Optik und Ästhetik legt, kann auch auf die Idee kommen, seine Bücher nach der Farbe des Buchrückens und nach der Größe zu sortieren. Auch die Unterscheidung nach Buchverlagen kann einigen als Anhaltspunkt dienen, um Buch neben Buch zu gruppieren.

Wer sich mehr am Inhalt seiner Bücher orientiert, wird vielleicht eine Systematisierung nach Genre und Thematik für sinnvoll halten – was sich besonders anbietet, wenn man weniger Belletristik, sondern Sachbücher nach einer gewissen Logik anordnen möchte. Analog zum – immer mehr aus der Mode kommenden – Ordnen von gesammelten Tonträgern sei ergänzend noch eine Methode angeführt, die der Protagonist in Nick Hornbys Roman "High Fidelity" beim Sortieren seiner Plattensammlung zur Anwendung bringt – nämlich autobiografisch. Zugegeben: Seine Bücher danach zu sortieren, in welcher Reihenfolge sie einen im eigenen Leben begleitet, inspiriert, getröstet oder beflügelt haben, hat schon einen ganz eigenen Reiz.

Wie machen Sie das?

Wie umfassend ist Ihre heimische Bibliothek – und wie haben Sie diese angeordnet? Welche Kriterien liegen Ihrem Bücher-Ordnungssystem zugrunde, und warum handhaben Sie es gerade so? Welches hier nicht genannte Ordnungssystem verfechten Sie – und welches käme für Sie niemals infrage? Tauschen Sie sich im Forum aus! (Daniela Herger, 16.5.2023)