Wien – Martina Salomon bleibt Chefredakteurin des "Kurier": Ihr Vertrag wurde bis Herbst 2024 verlängert, berichtete am Montag "Horizont". Der STANDARD schrieb bereits im Dezember 2022, dass der Kontrakt wohl um ein weiteres Jahr verlängert werden dürfte. Salomon ist seit dem Jahr 2010 beim "Kurier", seit 2018 steht sie als Chefredakteurin an der Spitze der Redaktion. Zuvor war sie stellvertretende Chefredakteurin und Wirtschaftsressortleiterin.

Salomon sorgte kürzlich für Aufregung, als sie in öffentlichen Facebook-Posts die "Kronen Zeitung" attackierte. Sie schrieb: "Wer freiwillig 'Krone' liest, dem ist eh nicht zu helfen." Und weiter: "Einzelne wie Conny Bischofberger, Georg Wailand und Kurt Seinitz sind lesbar. Vieles ist Kraut und Rüben, keine erkennbare Linie, samt einem verhaltensoriginellen Twitteranten mit Narrenfreiheit."

Anfang und Ende

Die "Krone" beendete daraufhin die TV-Talk-Kooperation "Club 3". "Krone" und "Kurier" haben seit Ende der 1980er-Jahre einen gemeinsamen Verlagskonzern, die Mediaprint.

Im Februar 2023 schmiss der langjährige "Profil"-Aufdecker Michael Nikbakhsh die Leitung der geplanten Investigativakademie von "Kurier" und "Profil" hin. Der Grund war eine Sitzung, bei der Nikbakhsh sein Programm und mögliche Referentinnen und Referenten präsentierte. Salomon soll laut Nikbakhsh gesagt haben, dass es ihr wichtig sei, dass "nicht nur Linke" auftreten, woraufhin Nikbakhsh das Projekt bereits vor dem Start verließ.

Der "Kurier" ist derzeit mit einem massiven Sparpaket konfrontiert. Rund zehn Prozent der 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Redaktion müssen das Medium verlassen, wurde erst vor wenigen Wochen kommuniziert. (red, 22.5.2023)