Der Vertrag stärkt die Kommunikationsfähigkeiten der Ukraine im Krieg gegen Russland.
APA/AFP/Chiba

Am Donnerstag gab das Pentagon bekannt, dass es mit dem Satellitenkommunikationsdienst Starlink, der von Tech-Milliardär Elon Musk gegründet wurde, einen Vertrag abgeschlossen hat. Gemäß diesem Vertrag wird Starlink seine Dienste der Ukraine zur Verfügung stellen.

"Wir arbeiten weiterhin mit einer Reihe von globalen Partnern zusammen, um sicherzustellen, dass die Ukraine über die notwendigen robusten Satelliten- und Kommunikationsfähigkeiten verfügt. Die Satellitenkommunikation ist ein wichtiger Bestandteil des ukrainischen Kommunikationsnetzes, und das Pentagon hat mit Starlink einen Vertrag über diese Art von Dienstleistungen abgeschlossen", heißt es in einer Erklärung des Pentagon.

Einzelheiten zum Auftrag wurden nicht bekanntgegeben. Laut Medienberichten beinhaltet der Auftrag die Bereitstellung von Satellitenterminals und -diensten für das ukrainische Militär. Das Pentagon plant, die Finanzierung über die "Ukraine Security Assistance Initiative" sicherzustellen, ein Förderprogramm der US-Regierung, das darauf abzielt, die Verteidigung der Ukraine zu stärken.

Sichere Verbindung

Kurz nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar hat Space X den Satelliteninternetdienst Starlink in der Ukraine aktiviert und die entsprechenden Empfangsanlagen bereitgestellt. Das System ermöglicht schnelle Internetverbindungen über eigene Satelliten. In Gebieten, in denen die Infrastruktur zerstört wurde und es keinen Zugang mehr zu Mobilfunk und Internet gibt, fungiert Starlink als wichtiges Kommunikationsmittel sowohl für die Zivilbevölkerung als auch für das ukrainische Militär.

Der Vertrag des Pentagon ist für die Ukraine deshalb von Bedeutung, weil Starlink in der Vergangenheit immer wieder für Unsicherheiten sorgte. So hinderte der Betreiber Space X die ukrainischen Streitkräfte daran, den Dienst zur Steuerung von Drohnen zu nutzen, weil er nur für zivile Zwecke vorgesehen sei, und verstrickte sich damit in Widersprüche. Davor hatte Elon Musk angekündigt, generell nicht mehr für Starlink bezahlen zu wollen, weil die Betriebskosten zu teuer seien – nur um dann wieder zurückzurudern.

Störversuche

Wie wichtig die Aufrechterhaltung von Starlink für die Ukraine ist, zeigen auch die Sabotageversuche Russlands. Wie aus einem US-Geheimdienstbericht hervorgegangen ist, soll Moskau seit Monaten am sogenannten Tobol-Komplex arbeiten, der die Übertragungen von Starlink in der Ukraine stören soll. Ein Dorn im Auge ist Starlink offenbar auch andernorts: Chinesische Militärforscher fordern schon lange dazu auf, die Überwachung sämtlicher Starlink-Satelliten zu ermöglichen – und sie im Notfall auch zerstören zu können. (red, Reuters, 2.6.2023)