Es wird wieder heiß im ganzen Land – und spätestens ab dem Knacken der 30-Grad-Marke wird es in vielen Wohnungen sehr ungemütlich. Manche Bewohnerinnen und Bewohner berichten speziell in südseitigen Einheiten oder in Dachgeschoßwohnungen im Hochsommer von 34 Grad aufwärts.

Kind isst bei Sommerhitze vor dem Ventilator eine Wassermelone.
Ein Ventilator setzt die heiße Luft zumindest in Bewegung.
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An konzentriertes Arbeiten im Homeoffice oder Schlaf in der Nacht ist unter solchen Umständen nicht mehr zu denken. Was tun, damit sich die Wohnung in den kommenden Tagen nicht ganz so stark aufheizt?

Folien am Fenster

Die besten Maßnahmen gegen Hitze in der Wohnung liegen auf der Hand: Eine gute Dämmung hält die Wohnung nicht nur im Winter warm, sondern im Sommer auch halbwegs kühl. Auch Bäume vor dem Haus oder eine Fassadenbegrünung machen einen merkbaren Unterschied. Und Außenbeschattung verhindert, dass sich die Fenster und damit die Räume aufheizen. Bloß ist ein Nachrüsten in Mehrparteienhäusern gar nicht so einfach möglich – und vor allem zeitintensiv.

Hitzegeplagte behelfen sich also häufig mit den weitaus weniger effektiven Innenjalousien oder tüfteln an Alternativen: Es gibt mittlerweile Außenjalousien, die ohne Bohren ins Fenster geklemmt werden können. Und wer im Sommer mit offenen Augen durch die Stadt geht, sieht auch andere kreative Lösungen, etwa Folien oder Stofftücher, die außen am Fenster befestigt werden und die die Hitze mehr oder weniger erfolgreich draußen halten sollen. Der Nachteil: Wer den ganzen Tag zu Hause ist, sitzt im Dunkeln.

Strategisch durchlüften

Wichtig ist im Sommer auch, strategisch durchzulüften, nämlich in der Nacht oder den frühen Morgenstunden, in denen es draußen noch etwas kühler ist. Danach sollten die Fenster für den Rest des Tages geschlossen bleiben. Geräte im Stand-by-Modus erzeugen unnötige Wärme. Der Fernseher und der Laptop sollten daher ausgeschaltet werden, wenn sie nicht gebraucht werden.

Einige weitere Maßnahmen, zu denen Organisationen wie die Wiener Umweltberatung Jahr für Jahr raten: feuchte Wäsche in der Wohnung aufhängen, um die Verdunstungskälte zu nutzen. Auch Pflanzen können einen – minimalen – kühlenden Effekt auf ihre Umgebung haben. Und wenn gar nichts mehr hilft, bleiben Fußbäder und feuchte Tücher in den Nacken.

Klimagerät ja oder nein?

Zugegeben: Wunder darf man sich von all den Maßnahmen nicht erwarten. Um die Wohnungen um ein paar Grad abzukühlen, werden in vielen Wohnungen jetzt auch wieder die Klimageräte eingeschaltet – oder es wird zumindest überlegt, ob sich eine Anschaffung heuer auszahlt.

Der effektivste Schutz vor Hitze in der Wohnung: Außenbeschattung.
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Beim Kauf sollte allerdings auf den Energieverbrauch geachtet werden. Bei den günstigen Geräten aus dem Baumarkt wird die heiße Luft mittels Schlauch nach draußen befördert, gleichzeitig kommt aber heiße Luft wieder bei der Öffnung im Fenster in den Innenbereich.

Teurer, aber in der Regel auch energieeffizienter sind Split-Geräte, die aus einem Innen- und einem Außenteil bestehen – allerdings darf man sich ein solches nur nach Zustimmung vom Vermieter beziehungsweise der Vermieterin montieren. Auch damit könnte es für den heurigen Sommer schon knapp werden – vor allem, weil diese Zustimmung oftmals verweigert wird und solche Fälle angesichts der Hitzesommer immer wieder auch Gerichte beschäftigen.

Um böse Überraschungen bei der Energierechnung zu vermeiden, ist es ratsam, vorab genau zu recherchieren und beim Kauf auf die Kühlleistungszahl (EER) zu achten. Je höher diese Zahl ist, desto energieeffizienter ist das Gerät. Eine günstigere und deutlich energiesparendere Alternative ist ein Ventilator, der die Luft wie der gute alte Fächer zumindest bewegt – auch wenn sie immer noch heiß ist. (zof, 20.6.2023)