Sie ist – so wie andere Restaurantrankings auch – zwar nicht unumstritten, trotzdem ist sie alljährlich ein Ereignis: die Veröffentlichung der Liste der "World's 50 Best Restaurants". Ausgetragen wurde die Gala heuer am Dienstagabend in Valencia im beeindruckenden, von Architekt Santiago Calatrava entworfenen Opernhaus, dem Palau de les Arts Reina Sofía.

Als bestes Restaurant wurde das Central in Lima ausgezeichnet, Rang zwei ging an das Disfrutar in Barcelona, Platz drei an das Diverxo in Madrid.

World's Best 50
Vigilio Martínez und Pía León bei der Verleihung der Awards für das beste Restaurant Lateinamerikas im Vorjahr.
Das Restaurant Central von Vigilio Martínez in Lima wurde Dienstagabend als bestes der Welt ausgezeichnet.
David Holbrooke

Wie das Essen im Central  schmeckt, hat Kollege Christian Eidherr erst vor wenigen Wochen hier beschrieben: Wie schmeckt es im Central?

Ein Teller im Central, das am Dienstagabend zum besten Restaurant der Welt gekürt wurde.
Ein Teller im Central, das am Dienstagabend zum besten Restaurant der Welt gekürt wurde.
Christian Eidherr

Das Wiener Steirereck, im Vorjahr auf Platz 13, ist heuer auf Rang 18 gelandet. Es ist damit weiterhin das bestgereihte Lokal im DACH-Raum. In Deutschland landete das Nobelhart & Schmutzig in Berlin auf Platz 45, das Lokal Tim Raue, ebenfalls in Berlin beheimatet, auf Rang 40. Andreas Caminadas Schloss Schauenstein in Fürstenau in der Schweiz ist auf Rang 26 gelistet.

Heinz und Birgit Reitbauer vom Steiereck in Wien bei der Verleihung im Vorjahr.
Heinz und Birgit Reitbauer vom Steiereck in Wien bei der Verleihung im Vorjahr.
The World's 50 Best Restaurants

Die Liste – erstmals erschien sie im Jahr 2002 – wird von 1.080 Fachleuten, die anonym bleiben, aus der Kulinarikszene erstellt. Dazu werden für 27 Regionen weltweit je 40 Personen ausgewählt, die die Lokale bewerten, pro Jahr kommen höchstens 25 Prozent neue Voterinnen und Voter hinzu. Ein Drittel der Abstimmenden sind Gastronominnen oder Gastronomen, ein weiteres Drittel Kulinarikjournalistinnen und -journalisten, und das restliche Drittel stammt laut "World's 50 Best" von vielgereisten Gourmets. Bei der Zusammensetzung wird auf eine 50:50-Parität zwischen Männern und Frauen geachtet. Die Lokale, für die gestimmt wird, müssen von den Votern zumindest einmal in den vergangenen 18 Monaten besucht worden sein. Aus der eigenen Region darf für maximal sechs Restaurants gestimmt werden, zusätzlich darf man noch vier oder mehr aus anderen Regionen wählen, insgesamt hat man zehn Votes pro Person.

Während bis 2019 ein Lokal mehrmals an der Spitze stehen durfte, ist das seitdem nicht mehr möglich. Ein Restaurant, das auf Platz eins war, landet auf der "Best of the Best"-Liste. Außer man eröffnet neu und an einem anderen Ort, so wie es beim dänischen Mehrfachsieger Noma der Fall war. Es erreichte 2010, 2011, 2012 und 2014 den Spitzenrang und nach der Neueröffnung 2021 noch einmal. Der Vorjahressieger, das Geranium in Kopenhagen, ist heuer jedenfalls nicht mehr im Ranking zu finden, genauso wie der Sieger von 2019, das Mirazur, oder auch der Zweifachsieger, die Osteria Francescana (2018 und 2016).

Best Female Chef

Als "The World’s Best Female Chef" wurde die Mexikanerin Elena Reygadas ausgezeichnet. Sie betreibt in Mexiko-Stadt das Fine-Dining-Lokal Rosetta und eine eigene Bäckerei. Das Rosetta erreichte als Neueinsteiger in den Top 50 heuer Platz 49. Verliehen wurde der Preis von der Kolumbianerin Leonor Espinosa, die ihn selbst im Vorjahr entgegennehmen durfte.

Elena Reygadas, Köchin des Jahres 2023.
Elena Reygadas, Köchin des Jahres 2023.
AP/Llana

Icon Award

Den Icon-Award erhielt Andoni Luis Aduriz, Küchenchef im Restaurant Mugaritz im spanischen San Sebastiàn. Aduriz erhält die Auszeichnung unter anderem für seine Bemühungen um eine nachhaltige Landwirtschaft und das Vermeiden von Lebensmittelverschwendung. Das Mugaritz ist seit 2005 auf der 50-Best-Liste zu finden, heuer wurde es Platz 31.

Andoni Luis Aduriz erhielt den Icon Award 2023.
Andoni Luis Aduriz erhielt den Icon Award 2023.
World's 50 Best Restaurants

Weitere Auszeichnungen:
Das Restaurant Tatiana by Kwame Onwuachi in New York erhielt den Nachwuchspreis "One To Watch".
Der Nachhaltigkeitspreis 2023 geht an das Restaurant Fyn in Kapstadt, Südafrika.
Der "World's Best Pastry Chef Award" wurde an Pía Salazar vom Restaurant Nuema in Quito verliehen.
Als bester Sommelier wurde der Spanier Miguel Angél Millán vom Restaurant Diverxo in Madrid ausgezeichnet.
"Champions of Change": Nora Fitzgerald Belahcen, die in Marokko junge Köchinnen ausbildet, Damián Diaz und Othón Nolasco, die in Los Angeles ein Sozialprojekt initiiert haben.
Der Sonderpreis "Chef's Choice Award" geht ans bestplatzierte Restaurant in Asien, das Odette in Singapur auf Platz 14.

Die Plätze 1–15
01 - Central, Lima
02 - Disfrutar, Barcelona
03 - Diverxo, Madrid
04 - Asador Etxebarri, Atxondo
05 - Alchemist, Kopenhagen
06 - Maido, Lima
07 - Lido 84, Gardone Riviera
08 - Atomix, New York (bestes Restaurant in Nordamerika und Restaurant, das den größten Sprung nach vorne machte)
09 - Quintonil, Mexiko-Stadt
10 - Table by Bruno Verjus, Paris (bester Neueinsteiger)
11 - Trèsind Studio, Dubai (gleichzeitig bestes Restaurant im Nahen Osten und Afrika)
12 - A casa do porco, Sao Paolo
13 - Pujol, Mexiko-Stadt
14 - Odette, Singapur
15 - Le Du, Bangkok

Bereits vor zwei Wochen waren die Plätze 51-100 bekannt gegeben worden:

Liste der Plätze 51-100 der World's 50 Best Restaurants.
Platz 51-100 der World's 50 Best
World's 50 Best

(ped, 20.6.2023)