Demonstrative Einigkeit beim Treffen zwischen Meta CEO Mark Zuckerberg und EU-Kommissar Thierry Breton.
Twitter/@ThierryBreton

EU-Kommissar Thierry Breton traf sich am Freitag mit führenden Persönlichkeiten aus der US-Technologiebranche, darunter Mark Zuckerberg, CEO von Facebook-Mutter Meta, und Sam Altman CEO von OpenAI, um über die KI-Regulierung der Europäischen Union zu diskutieren. Laut Breton stimmte Zuckerberg beim Treffen der Idee zu, Inhalte mit Wasserzeichen zu kennzeichnen, die von generativer KI erstellt werden. Auch Altman zeigte Anerkennung für den Ansatz der EU und lobte deren "Weitsicht und Ernsthaftigkeit", die den Rest der Welt beeinflussen könnten.

Altman soll Breton gegenüber auch gesagt haben, dass man sich bei OpenAI auf die Zusammenarbeit freue, um rechtzeitig einen europäischen Service anbieten zu können, der dem europäischen Markt entspricht. Das sind überraschend milde Töne, wenn man bedenkt, dass Altman zwischenzeitlich mit dem Rückzug von OpenAI aus dem europäischen Markt gedroht hat. Zudem wurde vor kurzem bekannt, dass man sich mit entsprechendem Lobbying deutlich gegen die ursprünglichen EU-Vorhaben gestemmt hat.

Wie Bloomberg berichtet, ließ Facebook-Mutter Meta zudem ausrichten, dass das Unternehmen die Ziele des AI Acts unterstütze. „Auch wenn wir die Details noch studieren müssen, erkennen wir an, dass es für Technologieunternehmen wichtig ist, offen über ihre Arbeit im Bereich der KI zu sprechen und mit der Industrie, den Regierungen und der Zivilgesellschaft zusammenzuarbeiten.", sagte Nick Clegg, Metas Präsident für globale Angelegenheiten.

Stresstest für den Digital Services Act

Im Rahmen seiner Rundreise äußert sich Breton positiv über Metas Vorbereitung auf die strengen europäischen Regeln zur Inhaltsmoderation. Er erklärte, dass das Unternehmen für den Digital Services Act (DSA) gut gerüstet zu sein scheint, jedoch im kommenden Monat einem Stresstest unterzogen werde, um die Funktionsfähigkeit seiner Systeme zu überprüfen.

Breton lobte Meta dafür, dass das Unternehmen bereits "eine Menge Informationen" über ihre Maßnahmen zur Einhaltung des DSA der Europäischen Union vorgelegt habe. Gleichzeitig zeigte sich Meta bereit, den Stresstest durchzuführen, um sicherzustellen, dass keine Aspekte übersehen werden. Zuckerberg persönlich stimmte einer Testphase Mitte Juli zu, um die Leistung des Unternehmens in Bezug auf die Regeln zur Inhaltsmoderation zu bewerten. Laut Aussage von Breton arbeiten etwa 1.000 Mitarbeiter bei Meta an der Umsetzung des DSA.

Nvidia soll in Europa investieren

Über künstliche Intelligenz diskutierte Breton übrigens auch mit Jensen Huang, dem CEO von Nvidia. Das derzeit am höchsten bewertete Chip-Unternehmen der Welt ist marktführend bei der Bereitstellung von KI-Prozessoren. Nach dem Gespräch soll Huang Reportern gegenüber erklärt haben, dass eine Investition Nvidias in Europa "sehr wahrscheinlich" sei. Der Grund dafür sei, dass man ein internationales Unternehmen sein möchte, und es keinen besseren Ort gebe, um zu investieren. (red, 24.6.2023)