Ende der 1990er-Jahre war die Geburtsstunde für zwei elektronische Spielzeuge, die einen regelrechten Siegeszug durch die Kinderzimmer dieser Welt antraten: Ab 1997 war das Tamagotchi weltweit populär, 1998 folgte der Furby nach. Beide Hype-Phänomene melden sich aktuell zurück: Tamagotchis erfreuen sich wieder einiger Beliebtheit und erlebten im Juni als Tamagotchi Uni einen Relaunch. Und ab 1. August soll eine neue, modernisierte Generation von Furbys erhältlich sein.

US-Influencerin Charli D'Amelio präsentiert das Tamagotchi Uni.
Das neue Tamagotchi Uni wurde in New York City bei einer großen Party mit Influencerinnen und Influencern präsentiert – hier im Bild mit US-Influencerin Charli D'Amelio.
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Damals gehabt, niemals vergessen?

Tamagotchis waren nie wirklich weg. In der aktuellen Wahrnehmung galt das japanische Spielzeug bis vor kurzem als "lustiges, weirdes Retro-Gimmick, das man auf Amazon für 25 Euro bestellen kann". Nun ist es als Tamagotchi Uni verfügbar. Geändert hat sich im Wesentlichen nichts: Es handelt sich um ein eiförmiges Plastikding mit drei Knöpfen, in dessen Innerem ein Küken zum Leben erweckt werden kann, das nahezu rund um die Uhr per Pieps Bedürfnisse anmeldet. Ähnlich einem Haustier oder Baby muss es unentwegt versorgt werden und benötigt Futter, Schlaf, Beschäftigung und Streicheleinheiten, um am Leben zu bleiben. Kommt man dem nicht nach, lauert der virtuelle Tod im Knopfbatteriegehäuse. Emotional kann das ständige Fordern des kleinen Gadgets anstrengend werden – und im Falle seines Ablebens die Kinder auch belasten. Was sein ständiges Betteln um Aufmerksamkeit angeht, kann es getrost als einer der ersten Handyvorläufer betrachtet werden.

Furbys stehen Tamagotchis in nichts nach, was ihren früheren Reiz betraf. Sie sind eine Art flauschiger Roboter, der wie eine Mischung aus Katze und Eule aussieht und mit diversen Sensoren versehen ist, die zu einer Vielzahl an Reaktionen führen. Vermarktet wurden sie als dazulernendes Spielzeug, das intelligent und gesprächig sein, ja sogar Worte erlernen können sollte. Eine Art frühe KI also. Was es tatsächlich tat, war, einen laufenden Kommentar als Reaktion auf Kommunikationsversuche und Geräusche abzugeben. Verstehen konnte man seine merkwürdige Fantasiesprache häufig nicht. Besonders skurril wurde es, wenn das Wesen wütend wurde und dieser Emotion durch ebenso lautes wie unverständliches Schimpfen Ausdruck verlieh. Die emotionale Belastung durch den Furby hielt sich zumindest insofern in Grenzen, als dass er zwar krank werden, aber nicht sterben konnte.

User "Vater Rhein" hat jedenfalls positive Erinnerungen an den Furby:

"jo_van_otti" sieht Furbys aus heutiger Sicht weniger positiv:

"LisiP" beschreibt den Aufstieg und Fall ihres letzten Furbys:

Wie war das bei Ihnen?

Welche Erinnerungen haben Sie an Tamagotchis und Furbys? Überwog bei Ihnen Frust oder Freude? Würden Sie für Ihre Kinder oder auch für sich selbst diese Spielzeuge wieder anschaffen – oder kommt Ihnen derlei nicht (mehr) ins Haus? Berichten Sie im Forum! (Daniela Herger, 12.7.2023)