Wohnmobile erlebten in den letzten Jahren einen regelrechten Boom – nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie. Allein im ersten Pandemiejahr wurden in Österreich um gut 200 Prozent mehr Wohnmobile zugelassen als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Kein Wunder: Reisen mit Caravan und Co bietet eine ganze Reihe von Vorteilen, die viele Menschen, die diese Reiseform schon erlebt haben, sehr zu schätzen wissen.

Zwei Frauen sitzen auf Campingsesseln in einer Wiese neben einem Wohnmobil, aus dessen offenem Fenster drei Kinder schauen
Verreisen mit dem Wohnmobil: Sind Sie ein Fan?
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#Vanlife: Vor- und Nachteile dieser Reiseform

Reist man mit dem Wohnmobil oder einem Wohnwagen als Anhänger, ist man praktisch mit einem eigenen Zuhause auf vier Rädern unterwegs und hat Bett, Küche, Toilette und oft auch eine Dusche immer mit dabei. Man genießt große Flexibilität und Unabhängigkeit, ­­­kann seine Reiseroute spontan nach Belieben ändern und den eigenen Wünschen anpassen. Wo es einem gefällt, bleibt man länger – und erweist sich eine Destination doch als weniger schön als erwartet, ist man im Handumdrehen wieder mit Sack und Pack "on the road". Naturverbundene Menschen genießen es darüber hinaus oftmals sehr, diese Form von Camping zu erleben – ohne in einem Zelt übernachten zu müssen. Aus diesen und diversen anderen Gründen erfreuen sich Wohnmobilreisen großer Beliebtheit. Sogar das Campen im Winter wurde auf diese Art zum regelrechten Massenphänomen.

Bei allen positiven Aspekten, die Wohnmobilreisen mit sich bringen, sind jedoch auch ein paar Nachteile gegeben. Allen voran der Kostenfaktor: Ein eigenes Wohnmobil stellt eine beträchtliche Investition dar. Durch die erhöhte Nachfrage stiegen die Anschaffungskosten in der Pandemie stark an, aktuell muss man dabei nach wie vor mit mehreren Zehntausend Euro rechnen, je nach Größe, Ausstattung und Marke – ob gebrauchtes oder neues Modell. Ein Wohnmobil lediglich für einen Urlaub zu mieten ist die weitaus günstigere Alternative – mit durchschnittlich 100 Euro pro Tag, je nach Zeitpunkt der Reise, ob Haupt- oder Nebensaison. Allerdings kommen zur Miete noch diverse Zusatzkosten hinzu, etwa für Versicherung und Reinigung. Auch gilt es zu bedenken, dass man seinen Camper nicht einfach in jedem Land überall abstellen darf, wo es einem beliebt. Stellplätze auf Campingplätzen muss man rechtzeitig buchen, der Andrang in der Hauptsaison ist groß. Allzu große Luxusbedürfnisse sollte man bei dieser Reiseform auch nicht mitbringen, sind doch Platz, Strom und Wasser an Bord begrenzt. Richtige Sanitäreinrichtungen kann man bei längeren Reisen doch schmerzlich vermissen. Und der Nachhaltigkeitsaspekt ist bei Wohnmobilen unter Umständen ebenfalls ein Negativfaktor: Beispielsweise sind die CO2-Ausstöße und der Kraftstoffverbrauch in vielen Fällen noch höher als bei regulären Autos.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Besitzen Sie selbst ein Wohnmobil, oder haben Sie sich schon einmal eines für eine Reise ausgeliehen? Wie haben Sie es erlebt, damit unterwegs zu sein? Welche Destinationen haben Sie damit bereist? Und würden Sie diese Reiseform anderen weiterempfehlen, oder war das eher kein Urlaub nach Ihrem Geschmack? Berichten Sie im Forum! (Daniela Herger, 26.7.2023)