Johanna Mikl-Leitner will das Thema einfach nicht abflauen lassen. Die schwarze Landeshauptfrau Niederösterreichs erklärte am Wochenende erneut, was sie für "normal" hält – und was eben nicht. Ihre Aufzählung der Radikalen umfasst: Klimakleber, Marxistinnen, Reichsbürger oder Personen, die Verschwörungstheorien anhängen. Besonders nimmt sie jedoch dabei die Klimaaktivisten ins Visier.

Johanna Mikl-Leitner
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).
APA/HANS KLAUS TECHT

Dabei ist die Radikalität an anderer Stelle ein sehr viel größeres gesellschaftliches Problem. 5865 Hassverbrechen haben sich 2022 ereignet – das sind sieben Prozent mehr als im Jahr davor. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Innenministeriums hervor. Delikte gegen das Verbotsgesetz machen laut den veröffentlichten Zahlen ein Drittel der gesamten Hate-Crimes aus. Besonders schockierend daran ist, dass jene, die verdächtigt werden, ein Hassverbrechen begangen zu haben, häufiger Jugendliche oder Strafunmündige sind – also unter 14 Jahre alt – als bei anderen Delikten.

Wo ist der Aufschrei?

Wo ist hier der Aufschrei der Politik? Aktivisten, die sich fürs Klima auf die Straße kleben, nerven Autofahrer. Klar! Aber Jugendliche und Kinder, die andere aufgrund ihrer Herkunft, religiösen Weltanschauung oder Sexualität angreifen oder herabwürdigen, sind weit gefährlicher. Sie müssen mehr Aufmerksamkeit erhalten, brauchen Aufklärung und Sensibilisierung.

Denn Hass sollte niemals normal werden. (Oona Kroisleitner, 23.7.2023)