Ein Projekt: Wir bauen ein Fußballtor

Fußballtor
Die Vorlage für ein selbst gemachtes Fußballtor.
Getty Images/iStockphoto

Markus Böhm zweckentfremdete Stahlrohre

Ein Besuch im Baumarkt lohnt sich immer. Man strawanzt ohne große Hintergedanken herum und lässt das Angebot auf sich wirken. Manchmal kommt einem dann etwas Nützliches in den Sinn, das auch noch Spaß macht. Im vorliegenden Fall bin ich bei der Baumarktkette mit dem Biber im Logo über Stahlrohre gestolpert, deren ursprünglicher Verwendungszweck der Bau von Wandregalen oder Möbelstücken mit industriellem Schick ist. Dafür ist in der Wohnung aber kein Platz (mehr).

Was also tun, um den Kauf zu rechtfertigen? Ein Spielgerät! Ein Fußballtor, das fehlt noch im Garten. Die Maße ergeben sich aus dem vorgefundenen Angebot: drei zwei Meter lange, vier 160 und vier 70 Zentimeter lange, verzinkte Stahlrohre mit einem Durchmesser von 2,7 Zentimetern, wandern in den Einkaufswagen, dazu gesellen sich die entsprechenden Rohrverbinder – sechs Dreiweg- und zwei 90-Grad-Eckstücke. Der Zusammenbau gestaltet sich einfach, denn die Verbinder halten die Rohre mittels Wurmschrauben an Ort und Stelle. In die Dreiweg-Eckstücke stecke ich waagrecht zwei der Zweimeterrohre und zwei der 70-Zentimeter-Rohre. Sie dienen als Basis. Senkrecht in die Dreiweg-Eckstücke kommen die vier 160-Zentimeter-Rohre. Oben auf die beiden vorderen dieser Rohre, also die Torstangen, befestige ich weitere zwei Dreiweg-Eckstücke, die ein weiteres Zweimeterrohr zwischen den Stangen, die Querlatte, halten. Damit ist der Rahmen geschaffen. Etwas wackelig zwar, aber er steht. Für mehr Stabilität sorgen die 70-Zentimeter-Rohre, die sich waagrecht, nach hinten weg, in das jeweilige Dreiweg-Eckstück, an dem schon die Querlatte steckt, hinzugesellen. Mittels 90-Grad-Verbinder werden die kurzen Rohre dann noch an den hinteren Stangen befestigt. Der Kasten steht.

Über den Sportfachhandel lasse ich mir ein Ballauffangnetz maßschneidern, das ich mit zahlreichen Kabelbindern an dem Gestänge fixiere. Große Bodenheringe, die von einem Klettergerüst übrig geblieben sind, sorgen für die Verankerung des schweren Trumms in der Erde.

Ein Film-Tipp: Frances Ha

Gerald Zagler entdeckt den "Mumblecore"

Rosa oder Pink? Egal, Hauptsache Barbie. In Scharen strömen Leute derzeit ins Kino, um in das Universum einer kultigen Plastikpuppe einzutauchen. Regisseurin Greta Gerwig verpasste mit Witz und Ironie dem Blockbuster eine zeitgemäße politische Message und wird dafür gefeiert. Wem die bunte Barbie-World doch zu grell ist, sollte sich frühere Filme der charismatischen US-Amerikanerin anschauen.

Frances Ha - Official Trailer I HD I IFC Films
Directed by: Noah Baumbach Starring: Greta Gerwig, Mickey Summer, Michael Esper, & Adam Driver Frances (Greta Gerwig) lives in New York, but she doesn't really have an apartment. Frances is an apprentice for a dance company, but she's not really a dancer. Fra
IFC Films

Frances Ha aus dem Jahr 2012 kommt in augenschonendem Schwarz-Weiß daher. Gerwig selbst steht vor der Kamera und spielt eine liebenswert-chaotische Tänzerin, die in New York von Apartment zu Apartment streift: eine wunderbare Komödie, die jetzt schon als moderner Klassiker gilt.

Eine Veranstaltung: Perspektiven Attersee

Anne Feldkamp pilgert zum Attersee

Ein Ausflug an den Attersee ist an diesem Wochenende ganz besonders empfehlenswert. Das Festival Perspektiven Attersee findet nämlich noch bis zum 6. August am Ufer des Sees statt. Das Programm hat heuer das Kuratoren-Duo Barbara Gölles und Thomas Kasebacher zusammengestellt: Sie thematisieren die Leerstände in Attersee, indem sie jene leerstehenden Orte zum Leben erweckt haben. Kunst von Violetta Ehnsperg lässt sich im Kaufhaus Baresch entdecken. Mode der Labels Sweatlana del Rey, Margaret and Hermione und Ferrari Zöchling kann im Haus Bauer erstanden werden. Und ja, die Band Radian gibt am Samstagabend ein Konzert in der evangelischen Kirche.

(RONDO, 6.8.2023)