Auf dem Mond sind Entwicklungen im Gange, die große Folgen auf der Erde nach sich ziehen. Die vergangenen Tage verdeutlichten einen Umbruch der Kräfteverhältnisse im All: Die einst mächtige Weltraumnation Russland scheiterte bei der Landung auf dem Mond, während Indien das komplizierte Manöver erstmals gelang. Bald will auch Japan zum Mond starten. Europa droht den Anschluss zu verlieren.

Am Mond gelandet: Indien ist das vierte Land, dem eine Mondlandung gelang, und das erste am Südpol, dort setzte die Sonde Chandrayaan-3 auf.
AFP PHOTO /HANDOUT/Indian Space Research Organisation (ISRO)

Der Erdtrabant rückt nicht zufällig wieder ins Rampenlicht der Raumfahrt. Er ist das naheliegende Testgelände für neue Technologien, die die Erforschung und Nutzung des Weltraums revolutionieren könnten. Die sicherheitspolitische Bedeutung des Alls steigt, der wirtschaftliche Faktor ist nicht zu unterschätzen: Auf 400 Milliarden Euro wird das Volumen der Weltraumwirtschaft heute geschätzt. 2040 könnte es schon eine Billion Euro überschreiten.

Die großen Weltraummächte heißen heute USA und China, aber immer mehr Player drängen ins All. Will Europa wettbewerbsfähig bleiben und nicht weiter in Abhängigkeiten geraten, sind mehr Investitionen nötig. Die steigende Relevanz der Raumfahrt scheint in der europäischen Politik aber noch nicht angekommen zu sein, auch Österreich fällt nicht mit ambitionierter Weltraumpolitik auf. Dabei wäre der gesellschaftliche Nutzen groß: Weltraummissionen wecken Begeisterung für Wissenschaft und kurbeln technologische Entwicklung an. (David Rennert, 24.8.2023)

Video: Indische Sonde Chandrayaan-3 erfolgreich auf dem Mond gelandet
AFP