Krebs Vorsorge Untersuchung
Je früher Krebs erkannt wird, desto besser ist die Prognose.
AP Photo/Lindsey Wasson

Wer geht schon gern zum Arzt? Ohne Leidensdruck bleibt der Gang zur Vorsorgeuntersuchung oft allzu lange nur ein theoretisches Vorhaben. Wie riskant es aber ist, auf präventive medizinische Maßnahmen zu verzichten, verdeutlicht einmal mehr eine aktuelle Studie: Die Zahl der entdeckten Krebserkrankungen bei Menschen unter dem 50. Lebensjahr nimmt seit drei Jahrzehnten deutlich zu.

Daraus lässt sich nicht automatisch ableiten, dass Krebs immer häufiger wird. Im selben Zeitraum ist die Weltbevölkerung enorm gewachsen, der Zugang zu medizinischer Diagnostik und deren Qualität haben sich verbessert. Die Untersuchung liefert aber Hinweise darauf, dass einige Krebsarten auf dem Vormarsch sind und der Lebensstil dafür ein wichtiger Faktor ist.

Je früher Krebs erkannt wird, desto besser die Prognose. Da gibt es Grund zur Hoffnung: Der Kampf gegen Krebs hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Verbesserte Diagnosetools erleichtern die Früherkennung, neue Therapieformen erlauben eine personalisierte Behandlung. Werkzeuge wie mRNA-Impfungen zur Tumorbekämpfung zeigen in klinischen Studien Erfolge. Krebs ist nach wie vor eine potenziell tödliche Krankheit, aber die Überlebensaussichten haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert.

Um den Kampf gegen Krebs zu gewinnen, braucht es entschiedene Maßnahmen. Die meisten kosten Geld, das sich aber vielfach rechnet. Mehr Mittel für die Forschung sind ebenso notwendig wie ein Ausbau präventiver Angebote. Die in Österreich seit kurzem für Kinder und Jugendliche kostenlose Impfung gegen Humane Papillomaviren (HPV), die Krebs auslösen können, ist ein wichtiger Schritt. Und letztlich ist auch jede und jeder Einzelne gefordert, auf einen gesunden Lebensstil zu achten und medizinische Angebote wahrzunehmen. Lange Wartezeiten auf Facharzttermine sind da nicht förderlich. (David Rennert, 6.9.2023)