ORF-Logo, Küniglberg
25 Prozent fanden den ORF in einer Umfrage in dessen Auftrag im Frühjahr noch "nicht wichtig". Die gelte es zu gewinnen.
Foto: APA/EVA MANHART

Wien – Größere Beschlüsse hebt sich das oberste ORF-Gremium für das Jahresende auf. Neue Regeln für ­Social-Media-Präsenz etwa, die erarbeitet ein international besetzter Ethikrat für den ORF.

Nebenbeschäftigungen werden ebenfalls neu geregelt. Ab 2024 müssen die Einkünfte daraus wie auch ORF-Gehälter veröffentlicht werden, verlangt das ORF-Gesetz.

Das Gesetz bringt den Umstieg auf einen ORF-Beitrag von allen statt der GIS. ORF-Chef Roland Weißmann rechnet mit einem "reibungslosen Umstieg". Eine Imagekampagne mit ORF-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern am Arbeitsplatz läuft im Oktober an.

"ORF für alle"

"ORF für alle" betitelt Weißmann sein Strategiekonzept. "Akzeptanz des Publikums und Vertrauen" will der ORF gewinnen, berichtete Stiftungsratschef Lothar Lockl (Grüne). 25 Prozent fanden den ORF in einer Umfrage in dessen Auftrag im Frühjahr noch "nicht wichtig". Die gelte es zu gewinnen.

Eine neue Flottenstrategie für die ORF-Radios war Thema im Stiftungsrat, Beschlüsse gab es auch hier nicht. Auf Ö3 wird das Starprinzip noch größer geschrieben, FM4 soll noch mehr österreichische Musik spielen, das Programm von Ö1 neu sortiert werden.

2024 startet die neue Streamingplattform des ORF, auch mit neuem Angebot für Kinder.

Für Diskussionen im Stiftungsrat sorgte diesmal der Kulturmontag. Dort besprachen Politologe Peter Filzmaier und Satiriker Florian Scheuba, der für den STANDARD eine Kolumne schreibt, die beiden Kinofilme über Ex-Kanzler und -ÖVP-Chef Sebastian Kurz. Zwei ÖVP-nahe Stiftungsräte kritisierten das Studiogespräch. Heute sah seine Umfragen von Scheuba in die Nähe mutmaßlich manipulierter Umfragen für eine andere Gratiszeitung gerückt. Das Studiogespräch werde nun "intern im Sinne einer positiven Fehlerkultur diskutiert", erklärte ORF-Chef Weißmann dazu. (fid, 14.9.2023)