Kommt nach Wien: die AfD-Vorsitzende Alice Weidel.
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Die ÖVP ist derzeit voll auf dem Kurs "Mit Kickl nein, mit einer gemäßigten FPÖ eher schon". Im Hinterkopf hat man dabei, dass vielleicht ein Norbert Hofer für die FPÖ in die Regierung gehen könnte und Kickl draußen bleibt.

Leider hat jetzt Hofer der APA ein Interview gegeben, das die diesbezüglichen Ideen als Illusionen und Selbstbetrug entlarvt.

Der Stil von Herbert Kickl? "Absolut richtig", sagt Hofer. Gemeinsame Demos mit den rechtsextremen Identären? Voll okay. Video der FPÖ-Jugend mit Trägern von Hitlerjugend-Frisuren, die andächtig zum "Hitler-Balkon" am Heldenplatz aufblicken? Geh bitte, das sind die "Frisurentrends dieses Jahres". Und "Hitler-Balkon"? Sowas gibt’s gar nicht.

Nicht gefragt wurde Hofer zum "Schulterschluss" Kickls (sein Ausdruck) mit der deutschen AfD. Die Vorsitzende der rechtsextremen Partei, Alice Weidel, kommt jetzt nach Wien und hält bei der FPÖ einen Vortrag. Weidel geistert derzeit mit dem Ausruf "Sie wollen uns das Schnitzel nehmen! Niemand geht an mein Schnitzel!" durch die sozialen Medien.

Aber es ist nicht komisch. Die AfD hält bei 21 Prozent und ist zweitstärkste Partei. Die FPÖ ist stärkste mit 32 Prozent. Beide Parteien wollen "das System" (die liberale Demokratie) umstürzen und durch eine autoritäre Herrschaft ersetzen. Weder hier noch in Deutschland hat die offizielle Politik ein Rezept gegen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. (Hans Rauscher, 18.9.2023)