Laut einer von der Zeitschrift "Profil" beauftragten Umfrage erreicht die FPÖ nach der Sommerpause Spitzenwerte. Bei der Sonntagsfrage, welche Partei Befragte wählen würden, wären am nächsten Sonntag Wahlen, stimmten 32 Prozent für die FPÖ. Damit lägen die Freiheitlichen deutlich über ihrem historisch besten Ergebnis mit knapp 27 Prozent im Jahr 1999 unter Jörg Haider. Seit dem Frühjahr 2023 befindet sich die FPÖ unter Parteichef Herbert Kickl im Aufwind.

Mit acht Prozentpunkten Abstand folgt die ÖVP und liegt bei 24 Prozent. Würde in Österreich direkt der Kanzler gewählt, bekäme der amtierende Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) lediglich 20 Prozent. Damit liegt er gleichauf mit Kickl, heißt es im Bericht zur Umfrage. Der neue SPÖ-Chef Andreas Babler würde nur 13 Prozent erreichen. Ein erhoffter Babler-Effekt als Boost unter Wählerinnen und Wählern bleibt zunächst aus.

Herbert Kickl mit Mikrofon vor einem FPÖ-Plakat
Die FPÖ unter Parteichef Herbert Kickl würde bei der Sonntagsfrage ihr bisher bestes Ergebnis erzielen.
AFP/ALEX HALADA

Die SPÖ steigt laut Umfrage mit 21 Prozent aus, was zwar einen Zuwachs von einem Prozentpunkt nach der chaotischen Zeit der Mitgliederbefragung im Juni bedeutet. Die Kanzlerschaft scheint aber fern. Die Grünen müssen einen Verlust von zwei Prozentpunkten verzeichnen und sind mit neun Prozent mit den Neos auf Gleichstand. Die KPÖ folgt mit zwei Prozent.

72 Prozent mit Regierung unzufrieden

Insgesamt seien Befragte unzufrieden mit der schwarz-grünen Regierungskoalition. 72 Prozent gab an, mit der Arbeit der Regierung sehr oder eher unzufrieden zu sein, wobei ÖVP-Wählerinnen und Wähler mit 62 Prozent derzeit noch am zufriedensten sind. Bei den Grünen sieht es umgekehrt aus: Ganze 65 Prozent der Grünen-Wählerschaft ist mit der Arbeit der Regierung laut Umfrage sehr oder eher unzufrieden. Die 28. Nationalratswahl in Österreich findet im Herbst 2024 statt.

Für die vom "Profil" beauftragte Umfrage beim Meinungsforschungsinstitut Unique Research wurden Personen telefonisch und online befragt. Die Stichprobengröße betrug 814 Befragte. (wisa, 16.9.2023)