Eine "Dialogoffensive" auch gegenüber ORF-kritischen Menschen hat sich ORF-Chef Roland Weißmann vorgenommen, bevor 2024 der ORF-Beitrag für alle kommt. Ein Beitrag zu diesem Dialog sei die nun anlaufende große Werbekampagne, die den öffentlich-rechtlichen Medienkonzern als "ORF für dich und mich und alle" promotet.
Weil alle für den ORF zahlen sollen, hat Weißmann einen "ORF für alle" als Ziel ausgegeben. Er wolle "die Beziehung zu den Bürgerinnen und Bürgern in Österreich vertiefen", lässt das Unternehmen zum Kampagnenstart verlauten. Er wolle "das Vertrauen des Publikums festigen und die Akzeptanz des ORF weiter steigern", die Dachmarkenkampagne solle dazu beitragen.
"Ich setze mich ein für ..."
Die Kampagne wurde von der Agentur Donnerwetterblitz von Raffaele Arturo zusammen mit dem ORF entwickelt. Sie stellt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ORF vor und was sie für den beitragsfinanzierten öffentlichen Auftrag tun.
"Raffaela, Korrespondentin" etwa vertritt die Headline „Ich setze mich für Information ohne Grenzen ein“. Raffaela Schaidreiter mit vollem Namen. "Stuart, Moderator" sagt in der Kampagne: "Ich setze mich dafür ein, dass wir weltoffen kommunizieren." Es handelt sich um FM4-Morgenstimme Stuart Freeman. Rania, Mitarbeiterin des ORF-Publikumsservice steht für: "Ich setze mich dafür ein, dass wir uns alle Anliegen zu Herzen nehmen." "Ich setze mich dafür ein, dass auch die Kleinen die große Welt verstehen", sagt in der Kampagne die Kinderprogramm-Gestalterin Yvonne.
"Im Auftrag von allen"
"Einsatz ist der zentrale Begriff dieser Kampagne", erklärt Martin Biedermann, der ORF-Marketing und -Kommunikationsleiter: Dafür setzten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ORF vor und hinter der Kamera jeden Tag ein – "von der Redaktion über Produktion und Technik bis zur Administration". Biedermann: "Im Auftrag von allen, im Einsatz für alle."
Der ORF finanziert sich zu gut zwei Dritteln aus den GIS-Gebühren und ab 2024 aus dem ORF-Beitrag, der im Schnitt über die nächsten drei Jahre 710 Millionen Euro einbringen soll. Der ORF ist damit das weitaus größte und umsatzstärkste Medienunternehmen, doppelt so groß wie die Nummer zwei Red Bull Media House und zweieinhalbmal so groß wie der "Krone"-"Kurier"-Verlag Mediaprint.
Den ORF-Beitrag selbst wird die ORF-Gebührentochter OBS (bisher GIS) in einer eigenen Informationskampagne vor Jahresende erklären. (fid, 6.10.2023)