Pro-Palästina-Demonstration
Pro-Palästina-Demonstration Mittwochabend in Wien.
APA/TOBIAS STEINMAURER

"Ich habe nichts gegen die Juden, egal, wo sie leben, und nichts gegen Israel", schreibt eine STANDARD-Posterin. Gefolgt von einem großen Aber: "Ich habe ziemlich oft in den letzten Jahrzehnten etwas gegen israelische Regierungen, sie neigen nämlich zu autoritären Regimen mit einem kräftigen Anteil an Kolonialismus! Wenn sich der Rest der Welt auf den Kopf stellt, sie würden um keinen Preis die illegalen Siedlungen im Westjordanland aufgeben!"

Sie ist nicht die Einzige. Das große "Aber Israel ist ja auch schuld …" tobt durch Internetforen, private Unterhaltungen und auf Pro-Palästina-Demos (wo ein unbedarfter ORF-Redakteur einen bekannten heimischen Putin-Versteher und Israelhasser in die Kamera reden lässt). Ist da nicht doch was dran? Ja, die Besatzung und die Landnahme durch israelische Siedler im Westjordanland sind ein Faktum. Aber das ist für die Absichten der Hamas irrelevant.

Die Hamas will keine "Befreiung" der Palästinenser, keine Änderung der israelischen Politik, kein besseres Leben für die Palästinenser. Sie will, dass Israel verschwindet. Sie will die Errichtung einer islamo-faschistischen Diktatur. Eine Theokratie "vom Fluss (Jordan) bis zum Meer". Eine eiserne Herrschaft mit Unterjochung der Frauen, Ausschaltung jeder Opposition. Wie im Iran.

Ja, die Siedlungen. Ja, die Besatzung. Aber diese Politik kann man abwählen, die Hamas nicht. (Hans Rauscher, 16.10.2023)