Gefördertes Wohnen macht gesund. Zunächst einmal ist das wenig überraschend. Wer sich keine Sorgen über exorbitante Mieten wie am freien Markt machen muss oder darüber, ob der Mietvertrag verlängert wird, kann nachts besser schlafen – ich spreche da aus eigener Erfahrung. Dass Menschen, die in gemeinnützigen oder geförderten und damit vergleichsweise günstigen Wohnungen leben, auch gesünder sind, wurde in Studien längst bewiesen. Denn abgesehen von den Rahmenbedingungen ist dort auch die Lebensqualität höher: Oft gibt es mehr Grün, eine aktivere Nachbarschaft, da viele Bewohnerinnen und Bewohner sehr lange in ihren Wohnungen wohnen, und Gemeinschaftsflächen wie einen Fitnessraum.

Yoga auf einer Yogamatte.
Yoga im Fitnessraum im eigenen Haus? Das gibt es immer öfter.
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So auch in meiner Anlage. Neben einigen – zugegebenermaßen schon in die Jahre gekommenen – Fitnessgeräten ist dort auch Platz für Turnstunden. Und der wird auch genutzt. Seit sieben Jahren, erzählte mir unlängst eine Nachbarin, gehe sie einmal pro Woche dorthin turnen. Mehrere Nachbarn haben sich dafür zusammengetan, eine Fitnesstrainerin organisiert und teilen sich die Kosten. Jede und jeder kann mitmachen! Das stärkt nicht nur die Gemeinschaft, sondern auch die Muskeln.

Der größte Vorteil ist aber der kurze Weg. Der hilft bei der Überwindung des inneren Schweinehunds und ist auch dann praktisch, wenn man kleine Kinder hat und somit die Gewissheit, dass man ganz schnell wieder daheim sein könnte, falls es nötig wäre.

Auch Tanzstunden für Kinder und Pilateskurse, die eine unserer Nachbarinnen gibt, finden in unserem Fitnessraum statt. Und fast täglich treffen sich dort zwei Nachbarn, um miteinander Tischtennis zu spielen. Und nun stelle man sich einmal eine Welt vor, in der alle Menschen im geförderten Wohnbau und mit dieser Lebensqualität leben könnten; es wär gewiss eine schöne – und viel gesündere. (Bernadette Redl, 27.10.2023)