Spricht man von Zivilcourage, meint man für gewöhnlich mehr als nur Mut in Alltagssituationen. Es geht vielmehr um das Einstehen für humane und demokratische Werte und das aktive Vorgehen gegen Fälle von Gewalt, Diskriminierung, Rassismus und Co, die man in der Öffentlichkeit miterlebt. Dass man angesichts von beobachtetem Unrecht, Übergriffen oder Handgreiflichkeiten nicht schweigen sondern handeln sollte, liegt für viele Menschen auf der Hand. Mit der konkreten Umsetzung sieht es manchmal jedoch anders aus.

Eine Frau hält mit kritischem Blick eine Hand in einer stoppenden Geste hoch
Zivilcourage: Sind Sie schon einmal eingeschritten?
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Handeln statt wegschauen: Gelingt das?

Erlebt man im öffentlichen Raum eine Situation, in der man Zeuge eines Unrechts wird oder jemand Hilfe braucht, schießen einem oftmals viele Gedanken durch den Kopf. Man kann sich im ersten Moment wie versteinert fühlen: Was soll man jetzt nur sagen, was tun? Läuft man vielleicht Gefahr, selbst zur Zielscheibe zu werden, wenn man sich einmischt? Und warum hilft eigentlich sonst niemand?

Auch Emotionen von Unsicherheit bis hin zu Machtlosigkeit und Angst können einen zunächst am raschen Handeln hindern. In anderen Fällen ist man vielleicht über sich selbst überrascht, wie geistesgegenwärtig man reagiert. Oder es fällt einem durch das aktive Verhalten anderer Anwesender leichter, selbst auch etwas zu tun. Schafft man es jedenfalls, durch beherztes Vorgehen eine Situation erfolgreich zu deeskalieren, kann man mit dem guten Gefühl nach Hause gehen, jemandem geholfen und die Welt ein kleines Stückchen besser gemacht zu haben. Gelingt das dagegen nicht, kann einen die Situation und die verabsäumte Unterstützung eines Menschen, der Hilfe gebraucht hätte, noch lange beschäftigen.

Zivilcourage: Was sind Ihre Erfahrungen?

In welchen Situationen sind Sie für andere eingetreten oder aufgestanden, die Hilfe brauchten? Ist es Ihnen schon passiert, dass Sie es nicht geschafft oder sich nicht getraut haben, etwas zu tun, und sich im Nachhinein ärgerten oder Vorwürfe machten? Gab es auch Situationen, in denen Sie vor Angst um die eigene Sicherheit oder die Ihrer Begleitung nicht gehandelt haben? Teilen Sie Ihre Erlebnisse mit der STANDARD-Community und inspirieren und motivieren Sie damit andere! (Daniela Herger, 13.11.2023)