Ab nächstem Jahr steigen die Fördersummen für Heizungstausch und Gebäudesanierungen teils massiv. Das sind gute Nachrichten – außer für jene, die in den letzten Wochen oder schon vor einigen Jahren ihre Auszahlung erhalten haben. Sie ärgern sich jetzt grün und blau und laufen bei den Energieberatungen Sturm. Hätten sie noch ein paar Wochen gewartet, noch ein bisschen länger mit Gas oder Öl geheizt, sie wären mit ein paar Tausend Euro mehr ausgestiegen. Die Vorreiter in Sachen Energiewende zahlen drauf und sind verständlicherweise erbost.

Gasheizung
In Österreich soll bis 2040 die letzte Gasheizung abgedreht sein.
IMAGO/Lobeca

Und nicht nur sie. Auch Fachleute aus der Energiebranche sehen in den reinen Förderungen das falsche Mittel. Sie hätten sich von der Regierung gewünscht, ja sogar fix damit gerechnet, dass sie den Ausstieg aus Öl und Gas verpflichtend für alle macht. Stattdessen ist ein finanzielles Anreizmodell daraus geworden. Das Ziel, dass in Österreich bis 2040 die letzte Gasheizung abgedreht werden soll, ist noch weiter in die Ferne gerückt.

Bleibt nur zu hoffen, dass all jene, die umrüsten wollen, nun keine falschen Schlüsse ziehen à la: Wenn wir noch länger warten, gibt es noch mehr Geld. Das wäre fatal für eine baldige Energiewende und ließe sich nur abwenden, wenn klar kommuniziert wird: Jetzt oder nie! Ein besseres Angebot wird es in Zukunft nicht mehr geben. (Bernadette Redl, 4.12.2023)