Die hohe Inflation stellt den Tourismus in Österreich vor große Herausforderungen.
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Die Teuerung erweist sich in Österreich als hartnäckig. Sie wird sich zwar von knapp acht Prozent im Jahresschnitt auf etwa vier Prozent im nächsten Jahr fast halbieren, allerdings ist das kein Grund zur Freude. Denn in der Eurozone dürfte die Inflation 2024 um rund einen Prozentpunkt geringer ausfallen als hierzulande, ebenso 2025.

Das sind schlechte Nachrichten für den Standort, denn die Arbeitnehmerschaft will selbstverständlich die höheren Preise durch entsprechende Lohnzuwächse abgegolten haben. Sprich, die Kosten für den Produktionsfaktor Arbeit steigen in Österreich schneller als in Ländern mit geringerer Inflation.

Bitter ist das für den Tourismus, der wie die meisten Dienstleistungen sehr personalintensiv ist und höhere Lohnkosten weitergeben muss. Das schadet ihm im internationalen Wettbewerb ebenso wie der österreichischen Exportwirtschaft, die schneller steigende Lohnstückkosten als die ausländische Konkurrenz zu bewältigen hat.

Und mit jedem Jahr, in dem die Teuerung in Österreich über dem Schnitt der Eurozone liegt, nehmen die Probleme zu. Falls die Europäische Zentralbank bereits heuer mit Zinssenkungen beginnt, wäre das für die Inflationsbekämpfung in Österreich zu früh. Aber die Notenbank ist für den gesamten Währungsraum zuständig und kann auf Nachzügler wie Österreich kaum Rücksicht nehmen. (Alexander Hahn, 1.1.2024)