Der israelische Fußballer Sagiv Yehezkel hat bei einem Heimspiel seines türkischen Vereins Antalyaspor mit der Botschaft "100 Tage 7. 10." an das Hamas-Massaker erinnert.
AFP/DHA (Demiroren News Agency)/

Sportlerinnen und Sportler aus Israel sind seit Jahrzehnten Anfeindungen und Diskriminierung ausgesetzt. Nach dem Massenmord der Terrororganisation Hamas auf israelischem Boden und der militärisch diskutablen Reaktion darauf hat sich die Situation zugespitzt. Oft als Kritik an der Politik des Staates Israel getarnt, bricht sich auch im Sport Hass und Hetze gegen Juden Bahn. Der organisierte Sport weiß über bloße Lippenbekenntnisse hinaus kaum Antworten darauf, ja macht sich wie im Fall des internationalen Eishockeyverbands (IIHF) zum Handlanger. Genau so, oder bestenfalls als feige Kapitulation, ist der angeblich der Sicherheit aller Teilnehmer dienende Ausschluss israelischer Teams von IIHF-Turnieren zu bewerten. Aufgabe der IIHF wäre es, sich klar zu positionieren und für Sicherheit durch entsprechende Vorkehrungen bei ihren Turnieren zu sorgen.

Eine klare Positionierung ist auch den de facto politisch mächtigen internationalen Fußballverbänden dringend ans Herz zu legen, wenn ein israelischer Fußballer in der Türkei – wenn auch nur vorübergehend – wegen "Aufstachelung zu Hass und Feindseligkeit" festgenommen wird, weil er 100 Tage danach an das Massaker vom 7. Oktober erinnert – durch bloßes Zeigen des Datums und des Davidsterns auf einer Handgelenksbandage. Zeigt der Sport in solchen Fällen nicht Kante, trägt er seinen Ruf als Spielball völlig zu Recht. (Sigi Lützow, 15.1.2024)