Vier Würfel mit Smileys. Die unteren drei schauen traurig, der oberste grinst.
Im Vergleich zum Vorjahr glauben wieder weit mehr CEOs an einen wirtschaftlichen Aufschwung für dieses Jahr.
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Managerinnen und Manager weltweit zeigen sich optimistischer als im Vorjahr: Im weltweiten Durchschnitt rechnen 38 Prozent der CEOs mit einer Steigerung des Weltwirtschaftswachstums. Noch vor einem Jahr waren es lediglich 18 Prozent. Die Stimmungslage bleibt jedoch grundsätzlich düster: An einen Rückgang des Weltwirtschaftswachstums glauben in diesem Jahr immer noch 45 Prozent der weltweiten CEOs (Vorjahr: 73 Prozent). In Österreich glauben sogar über 50 Prozent an eine Rezession.

In Österreich ist die Stimmung sogar noch etwas schlechter. Hierzulande rechnet knapp mehr die Hälfte der Befragten mit einem Wirtschaftsrückgang. Weltweit gaben nur 16 Prozent an, dass sie glauben, die Lage bleibe "unverändert".

Das zeigt der diesjährige "PwC Global CEO Survey". Die Umfrage wurde bereits zum 27. Mal durchgeführt. Weltweit wurden 4702 CEOs aus 105 Ländern befragt, 36 davon aus Österreich.

Größte Risiken

Dass momentan große wirtschaftliche Veränderungen stattfinden, nehmen die Führungskräfte deutlich wahr. Rund 30 Prozent der heimischen CEOs glauben, dass ihr Unternehmen in zehn Jahren nicht mehr bestehen wird, wenn sie nichts ändern – weltweit sind es sogar rund 45 Prozent. Ein Drittel der österreichischen CEOs erwägt aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage einen Stellenabbau.

Als größte Bedrohungen sehen Österreichs CEOs Cyberrisiken, die Inflation und die makroökonomische Volatilität. Das ist eine leicht andere Sicht als die der CEOs weltweit. Für diese nehmen Cyberrisiken nur den dritten Platz ein (Inflation und makroökonomische Volatilität liegen auf den ersten beiden Plätzen). Die Klimakrise findet sich erst auf Platz fünf. Die soziale Ungleichheit landet auf dem letzten Platz.

Auf die Frage nach Verbesserungspotenzial im täglichen unternehmerischen Tun gaben die Befragten an, dass rund 40 Prozent der Zeit, die sie mit Meetings, E-Mails und anderen administrativen Tätigkeiten beschäftigt sind, als ineffizient empfinden.

Klimarisiken genügend ernst genommen?

In dem "Global Risk Report 2024" des Weltwirtschaftsforums (WEF), bei dem Einschätzungen von rund 1500 Experten und 11.000 Unternehmensmanagerinnen gesammelt wurden, sind andere Risiken höher eingestuft. Die größten Bedrohungen sind laut dieser Studie erstens die Klimakrise und extreme Wetterereignisse, zweitens Fehlinformationen, die von künstlicher Intelligenz produziert werden, und an dritter Stelle steht die soziale und politische Polarisierung.

Rund zwei Drittel der Befragten des "PwC Global CEO Survey" geben an, bereits Anstrengungen zu unternehmen, um ihre Energieeffizienz zu steigern. Nur zehn Prozent setzen laut eigenen Angaben allerdings ihre Nachhaltigkeitsmaßnahmen auch tatsächlich um. Weniger als die Hälfte der CEOs rechnen Klimarisiken in ihre finanziellen Planungen mit ein. An den anderen Antworten zeigt sich auch, dass zwar einige ihre Treibhausgase reduzieren wollen, aber nur wenige Pläne für andere Klimaschutzmaßnahmen haben.

Künstliche Intelligenz

Bei einem Thema weisen beide Umfragen sehr ähnliche Ergebnisse auf: Künstliche Intelligenz (KI) wird die Wirtschaft in den kommenden Jahren stark verändern. 25 Prozent der heimischen CEOs geben an, KI-Tools bereits in ihrem Unternehmen eingeführt zu haben. Neben dem großen Potenzial der Effizienzsteigerung sehen die Befragten die Entwicklungen allerdings durchaus kritisch: 69 Prozent sind der Meinung, dass durch künstliche Intelligenz größere Cybersecurity-Risiken entstehen.

Genauso viele Personen stimmten der Aussage zu, dass in den kommenden drei Jahren aufgrund der Weiterentwicklung im Bereich der KI der Großteil der Angestellten neue Fähigkeiten erlernen muss. Darüber, welche Effekte diese neue Technologie auf die Anzahl der Mitarbeitenden haben wird, sind sich die Befragten uneins. Ein Viertel rechnet damit, rund fünf Prozent des Personals in diesem Jahr aufgrund der Einführung von KI-Tools zu kürzen. (nick, 17.1.2024)