Cillian Murphy und Emily Blunt dürfen sich über Oscar-Nominierungen freuen.
Cillian Murphy und Emily Blunt dürfen sich über Oscar-Nominierungen freuen. "Oppenheimer" ist mit 13 Nominierungen der Favorit bei den Oscars 2024.
Universal Pictures via AP

Eine Frage hat im Vorfeld einige geplagt: Ist der von Greta Gerwig und Noah Baumbach erdachte Film "Barbie" ein originales oder ein adaptiertes Drehbuch? Die Drehbuchgewerkschaft plädierte wie das Studio Warner Bros. auf Ersteres, die amerikanische Filmakademie, die die Oscars vergibt, bestand auf Letzteres.

Warum aber ist das wichtig? Bei den Oscars gibt es zwei Drehbuchkategorien: eine für Filmadaptionen – letztes Jahr gewann hier nicht etwa "Im Westen nichts Neues", sondern Sarah Polleys "Die Aussprache" ("Women Talking"); die andere Kategorie ist für das beste Originaldrehbuch, das 2023 an Daniel Kwans und Daniel Scheinerts "Everything Everywhere All at Once" ging, also an den Film, der alle anderen dominierte.

"Oppenheimer" führt mit 13 Nominierungen

Wer wird dieses Jahr abräumen? Wird es, wie bei den Golden Globes und bei den Critics' Choice Awards, "Oppenheimer" sein? Mit 13 Nominierungen, die meisten davon in den zentralen Kategorien, geht er auch bei den Oscars als Favorit ins Rennen. Dicht gefolgt von "Poor Things" mit elf, "Killers of the Flower Moon" mit zehn und "Barbie" mit acht Nominierungen – eine davon in der Kategorie "Bestes adaptiertes Drehbuch" (siehe oben).

Als bester internationaler Spielfilm darf Wim Wenders' "Perfect Days" gegen den deutschen Film "Das Lehrerzimmer" von İlker Çatak antreten. Außerdem im Rennen sind "Io Capitano", "Die Schneegesellschaft" (Netflix) und "The Zone of Interest" mit Sandra Hüller.

Video: Oscars: Sandra Hüller und "Das Klassenzimmer" nominiert.
AFP

Sandra Hüller darf hoffen

Sandra Hüller hat tatsächlich Chancen auf einen Schauspiel-Oscar für ihre Rolle in "Anatomie eines Falls" – neben Carey Mulligan, Annett Bening, Emma Stone und Lily Gladstone.

Wo ist "Barbie"?

Wer aber fehlt in dieser Liste? Natürlich "Barbie"-Darstellerin Margot Robbie. Die könnte aber als Produzentin des "Barbie"-Films auf die Bühne kommen, gesetzt den Fall, dass er den Oscar für den besten Film gewinnt. Auch Greta Gerwig wurde für ihre Regie nicht nominiert. Einzig Ryan Gosling und America Ferrara haben in den Nebendarstellerriegen Chancen auf Trophäen. Und das nach dem feministischen Schwung, den "Barbie" in die Multiplex-Kinos gespült hat. Kritik im Netz regt sich freilich bereits jetzt:

Erst zum zweiten Mal in der Geschichte der Oscars sind zwei Afroamerikaner in der Kategorie bester Schauspieler nominiert*: Colman Domingo für "Rustin" und Jeffrey Wright für "American Fiction". Beide Filme sind hierzulande noch nicht in den Kinos gestartet. Ob sich einer der beiden gegen den derzeit übermächtigen Cillian Murphy durchsetzen kann, wird sich in der Oscarnacht am 10. März zeigen. (Valerie Dirk, 23.1.2024)