Kanzler Karl Nehammer will, dass es leichter wird, sich Eigentum zu schaffen – wieder einmal. Darum sollen Bewohnerinnen und Bewohner ihre Genossenschaftswohnung künftig noch leichter kaufen können, als das jetzt ohnehin schon möglich ist; jederzeit nämlich und zu einem Preis, der sich nur an den Errichtungskosten orientiert.

Eigentum ist für viele Menschen in den letzten Jahren in weite Ferne gerückt.
Eigentum ist für viele Menschen in den letzten Jahren in weite Ferne gerückt.
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Es mag kurzfristig attraktiv klingen, mithilfe von Steuergeld errichtete Wohnungen zu verscherbeln und damit die Eigentumsquote in die Höhe zu schrauben. Langfristig wäre das fatal. Denn viele dieser Wohnungen würden nach Ablauf einer gesetzlichen Frist erst recht zu Spekulationsobjekten werden und damit die Preise anheizen.

Österreich wird international um seinen sozialen Wohnbau beneidet, weil damit die Kostenexplosion am Wohnungsmarkt zuletzt ein wenig abgefedert wurde. Trotzdem straucheln viele, weshalb mehr und nicht weniger Sozialwohnungen nötig wären.

Das wichtigere Thema

Auch angesichts der Mammutaufgabe der Ökologisierung des Wohnbaus ist eine Zerspragelung der Besitzverhältnisse eine schlechte Idee. Gemeinnützige Bauträger treiben den Umstieg von Gasheizungen auf nachhaltige Alternativen zügig voran.

In anderen Häusern, in denen es viele einzelne Eigentümerinnen und Eigentümer mit unterschiedlichen Interessen gibt, ist eine Einigung fast unmöglich. Das ist das viel wichtigere Thema, doch es eignet sich weniger für Schlagzeilen. (Franziska Zoidl, 25.1.2024)