Im Café sind noch kleine Adaptionen nötig, bevor dort wieder Gäste bewirtet werden können.
Regine Hendrich

Seit gut zwei Wochen ist es ruhig am Wiener Cobenzl: Am 18. Februar war das dortige Café-Rondell zum letzten Mal geöffnet. Der Hintergrund: Die Weitsicht Cobenzl GmbH von Szenegastronom Bernd Schlacher und Immobilienunternehmer Frank Albert hatte, wie kurz vor Weihnachten bekannt wurde, wegen der wirtschaftlich schwierigen Lage den Pachtvertrag mit der Stadt Wien gekündigt. Ende Februar war er ausgelaufen.

Das Forstamt (MA 49), seines Zeichens zuständig für den städtischen Besitz samt Café, Schloss und neu gebautem Eventgebäude, hat sich parallel auf die Suche nach einem neuen Betreiber gemacht – und nun einen gefunden: "Das beste Angebot hat die Don Group von Josef Donhauser abgegeben", teilte die MA 49 am Dienstag per Aussendung mit.

Zu dem Unternehmen mit Sitz in Wien gehören unter anderem Vapiano, Fat Monk, das Schlosscafé im Oberen Belvedere und das Catering in den ÖBB-Zügen. Mit der Verpachtung des Cobenzl-Areals an die Gruppe könne "eine nahtlose Fortsetzung des qualitativ hochwertigen Betriebs" gewährleistet werden, heißt es seitens der MA 49.

15 Interessenten

Die Don Group werde künftig sowohl das Café, das Schloss als auch das neue Eventgebäude bespielen, sagt Forstdirektor Andreas Januskovecz dem STANDARD. Interessentinnen und Interessenten hätten sich auch nur für einen zeitlich begrenzten Vertrag für das Café bewerben können, damit zumindest dessen Betrieb weitergehen und Leerstand vermieden werden kann. Seitens das MA 49 wurde aber angestrebt, auf lange Sicht wieder das gesamte Ensemble zu verpachten – was nun gleich gelungen ist.

Im Herbst 2022 wurde das frisch renovierte Cobenzl-Areal mit saniertem Café und Schloss sowie Neubau für Events eröffnet.
Regine Hendrich

Insgesamt habe es 15 Interessentinnen und Interessenten gegeben, sagt Januskovecz. Wann genau das Café wieder eröffnen wird, sei noch nicht klar – vereinbart sei "so bald wie möglich". Kleinere Adaptionen seien davor noch nötig. Auf wie viele Jahre der Pachtvertrag abgeschlossen wurde, darf der Forstdirektor nicht verraten: Die Vereinbarung sei aber aber auf eine "langfristige Beziehung" ausgelegt.

Höhe der Ablöse noch unklar

Der Vertrag mit der Weitsicht GmbH war auf 30 Jahre abgeschlossen worden. Die lange Dauer war quasi die Sicherheit für Investitionen in der Höhe von 16 Millionen Euro, die in einen großangelegten Umbau bestehender Gebäude und den Neubau des Eventgebäudes flossen. Diese Investition muss die Stadt nun ablösen: In welcher Höhe, errechnet momentan ein Sachverständiger. (Stefanie Rachbauer, 5.3.2024)