Lorenz Böhler Traumazentrum Brigittenau Wien AUVA
Die überraschende Schließung des Traumazentrums Wien-Brigittenau sorgt für Verunsicherung.
APA/EVA MANHART

Wenn ein Spitalsstandort so rasch wie möglich geschlossen werden muss, weil der Brandschutz mangelhaft ist, ist das eine sehr ernste Angelegenheit. Sie gehört Personal, Patientinnen und Patienten und der Öffentlichkeit offen kommuniziert.

Im Fall des Lorenz-Böhler-Spitals, das inzwischen Traumazentrum Wien-Brigittenau heißt, führt die Kommunikation des Spitalsträgers AUVA stattdessen zu großer Verunsicherung: Nur tröpferlweise wurden die ersten Informationen verbreitet, die neue Fragen aufwarfen, auf die bis heute Antworten fehlen. Zum Beispiel, wie ganze Krankenhausteams in andere Spitäler übersiedelt werden sollen. Oder wie der Brandschutzmangel so lange unentdeckt bleiben konnte.

Die allererste Mitteilung der AUVA darüber, dass es so schlecht um das Gebäude steht, kam am Mittwoch voriger Woche. Sie fand sich im dritten Absatz einer Aussendung, die getitelt war mit: "Traumazentrum Wien: Startschuss zum Gesundheitsstandort der Zukunft. AUVA setzt konsequenten Weg zu Modernisierung ihrer Krankenanstalten fort."

Wollte man die "bad news" darin verstecken? Warum? Glaubte man allen Ernstes, ein vorübergehend stillgelegtes Spital würde keinem auffallen? Am Dienstag gestand die AUVA erstmals Fehler ein. Fakt ist: Wer so kommuniziert, verunsichert die Menschen und verspielt Vertrauen. (Gudrun Springer, 5.3.2024)