Immer wieder legt sich Musk auf seiner Nachrichtenplattform X mit Menschen an, die seiner Meinung nach falsche Werte vertreten.
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"Superreiche Ex-Ehefrauen, die ihren ehemaligen Ehepartner hassen, sollten in die Liste der 'Gründe für den Tod der westlichen Zivilisation' aufgenommen werden", schrieb Musk in einem X-Posting, in dem er sich auf die Ex-Frau von Jeff Bezos, MacKenzie Scott, bezog. Er reagierte damit auf einen kritischen Beitrag, der erwähnte, dass Scott erhebliche Summen an Organisationen spende, die sich mit "Problemen rund um Rasse und Geschlecht" beschäftigen.

Kein Fan von Vielfalt

Warum sich Elon Musk gerade Scott als Zielscheibe für seine aggressiven Tweets ausgesucht hat, ist unklar, dass er Diversität und Inklusion kritisch gegenübersteht, hat er auf seiner Nachrichtenplattform X und in Interviews mehrfach betont. "DEI ist nur ein anderes Wort für Rassismus", schrieb er im Jänner. DEI steht für Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion. Der Kommentar hatte ihm eine hitzige Diskussion mit dem US-Milliardär Mark Cuban eingebracht, der den Blickwinkel von Musk stark kritisierte. Daraufhin bezeichnete auch Musk seinen Diskussionspartner Cuban als Rassisten.

Was die Antipathie von Musk gegenüber der Ex-Frau von Jeff Bezos betrifft, ist auch diese nicht neu. Bereits vor zwei Jahren behauptete Musk, seine Firmen Tesla und Space X würden deshalb von der demokratischen Regierung "die kalte Schulter" gezeigt bekommen, weil Scott an "Lobbygruppen, die sich als Wohltätigkeitsorganisationen ausgeben", gespendet habe. Er implizierte damit, dass die Frau so eine Antistimmung gegen diverse Unternehmen fördern würde. Die These: Seine Firmen würden ins "Kreuzfeuer" kommen, weil Scott kein Fan ihres Ex-Manns sei.

Keine Freunde

Seit der Scheidung von Jeff Bezos im Jahr 2019, die Scott rund 38 Milliarden Dollar einbrachte, hat sich die engagierte Frau einen Namen als Philanthropin gemacht. Laut eigenen Angaben spendete sie 2022 zwei Milliarden Dollar an über 340 Organisationen, die sich um "Stimmen und Möglichkeiten von Menschen aus unterversorgten Gemeinschaften" kümmern. Im Gegensatz zu vielen anderen Spenden waren die von Scott nie an bestimmte meldepflichtige Gründe gebunden. Das begrüßten viele Empfänger über die Jahre, weil man so die Gelder flexibler zum Beispiel an Universitäten verteilen konnte.

Auch wenn sich Musk nicht als Freund von Scott outet, in Sachen Spenden haben sie eine gemeinsame Verpflichtung gefunden. Auch der Tesla-Chef spendete vor drei Jahren knapp sechs Milliarden Dollar in Tesla-Aktien an seine eigene Musk Foundation. Die Stiftung unterstützt seit 2002 Projekte im Bereich erneuerbare Energien, KI und der Erforschung des Weltraums.

X, Musk
Musks gegen Scott gerichteter Beitrag wurde in der Nacht gelöscht.
X, Musk

Die aktuellen Tweets in Richtung Scott hat Musk in der Nacht auf Freitag wieder gelöscht, nachdem er auch hier stark für seine Aussagen kritisiert worden war. Mit dem heutigen Weltfrauentag hat das abrupte Ende der Beleidigungen wohl nichts zu tun. (red, 8.3.2024)

Video: Wie tickt Elon Musk privat?
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