Das Bild zeigt Elon Musk
Not amused: Elon Musk mochte die Fragen von Don Lemon nicht. Deshalb wurde jetzt auch dessen Zusammenarbeit mit X beendet.
AP/Ebrahim Noroozi

Es wäre ja nicht das erste Mal, dass sich Elon Musk als schwierige Persönlichkeit entpuppt, um es höflich zu formulieren. Zu seinen bisherigen, durchwegs lebhaften Twitter-Episoden gesellt sich nun aber eine weitere Posse. Ein "teilweise angespanntes" Gespräch zwischen Musk und dem Ex-CNN-Moderator Don Lemon hat dazu geführt, dass die Online-Plattform X (vormals Twitter) die Medienpartnerschaft mit dem 58-Jährigen beendet hat, wie er selbst nun bekanntgab.

"Elon Musk ist wütend auf mich", beginnt Lemon auch ein Video, das er auf X gepostet hat. Grund dafür waren offenbar die unbequemen Fragen, die er an Musk richtete. In der Pilotfolge fragte er unter anderem nach der Ausbreitung von Hassrede auf X sowie nach einem Treffen zwischen Musk und Trump, und nicht zuletzt soll es auch um Medienberichte gegangen sein, wonach der Tech-Milliardär Drogen konsumiere.

Sendung trotzdem bald zu sehen

Zu Jahresbeginn wurde noch eine große Kooperation zwischen Lemon und X bekanntgegeben, laut der drei halbstündige Shows pro Woche von ihm exklusiv auf der Plattform erscheinen sollten. Dort sollten sie 24 Stunden lang exklusiv abrufbar sein, ehe sie Lemon auch auf anderen Kanälen hätte teilen dürfen.

Jetzt haben sich die Pläne aber geändert. Der Moderator will die "Don Lemon Show" gleich auf Youtube und als Podcast veröffentlichen – und dennoch weiterhin auf X präsentieren, wenngleich sie vermutlich ohne prominente Platzierung auskommen muss. Wie "angespannt" das Interview wirklich war, wird man bereits kommenden Montag sehen können: Das Gespräch mit Musk bleibt die erste Folge des neuen Formats.

Musk stichelt nach

Die Partnerschaft mit Lemon wurde im Januar von X-Geschäftsführerin Linda Yaccarino groß angekündigt. Ihr Ziel ist es, X trotz rückläufiger Werbeeinnahmen stärker im Mediensektor zu etablieren. Lemon zufolge hatte Yaccarino beziehungsweise X ihm versprochen, seine Sendungen auf der Plattform gut sichtbar zu platzieren.

Mittlerweile teilte X aber mit, dass man sich "nach sorgfältigen Überlegungen" gegen eine Kooperation mit Lemon entschieden habe. Offensichtlich ist allerdings, dass dem "Chief Twit" der Stil des Medienprofis nicht zugesagt habe. Dies verstärkt er – wie sollte es anders sein – mit einem Tweet, der nachstichelt: "Sein Ansatz war nur 'CNN, aber auf Social Media', was nicht funktioniert". Das belege seiner Ansicht nach die Tatsache, dass "CNN im Sterben liege".

Musk reagiert in Interviews häufig empfindlich auf Fragen und kritisiert wiederholt die Medien für das, was er als unzutreffende Darstellungen seiner Person und der von ihm geleiteten Unternehmen ansieht. "Sein Engagement für einen globalen Marktplatz, auf dem alle Fragen gestellt und alle Ideen ausgetauscht werden können, schließt offenbar nicht die Fragen von Leuten wie mir an ihn ein", fügt Lemon hinzu und beteuert, dass sie eigentlich eine gute Unterhaltung geführt hätten. Zum Glück kann man man sich ja bald selbst ein Bild davon machen. (bbr, 14.3.2024)