Die Idee mag für die Netflix-Produzenten richtig gut geklungen haben. Drei ehemalige Elitesoldaten, zwei Amerikaner und ein Brite, reisen um die Welt und bekommen Einblicke in Ausbildung und Training der besten Spezialeinheiten. Aber spätestens dann, als die Storys zu den einzelnen Folgen der neuen Netflix-Serie Toughest Forces on Earth niedergeschrieben wurden, hätte jemand Alarm rufen müssen.

Getarnte Soldaten
Halbflotte Sprüche, rumballern im Dschungel oder in der Wüste: "Toughest Forces on Earth" auf Netflix.
Foto: Netflix

Warum, lässt sich ausgerechnet an jener Episode illustrieren, in der die drei Ex-Kämpfer das Jagdkommando des Bundesheeres besuchen und mit den österreichischen Soldaten auf dem Berg mittrainieren. "Ihr habt ganz schön große Eier", merkt einer der Besucher bei einer Kletterübung an. Das beschreibt perfekt, was das Publikum in der Serie zu sehen bekommt: große Eier, die auf dem Berg, in der Wüste oder im Dschungel rumballern und Geiselbefreiungen üben. Dabei werden jede Menge Waffen und Ausrüstung hergezeigt, dazwischen gibt es mehr oder weniger halbflotte Sprüche.

Eliteeinheiten in Aktion auf Netflix.
Eliteeinheiten in Aktion auf Netflix.
Foto: Netflix

Das wäre im Prinzip alles okay, bloß reicht das eben noch nicht für eine gute Serie. Da braucht es irgendeinen Spannungsbogen, und den sucht man vergeblich.

Die Serie stellt aber auch nicht den Anspruch, die Arbeit der Eliteeinheiten mit kritischer Distanz zu beleuchten. So sieht man in Folge sieben dem Jagdkommando zu, wie es vermeintliche Geiseln auf dem Gelände des geplanten Kernkraftwerks Zwentendorf befreit, mit Black Hawks durch die Gegend fliegt und wie die Soldaten auf dem Berg frieren. Aber irgendwie beschleicht einen das Gefühl, das alles so ähnlich schon zu kennen. Woher? Aus den vorangegangenen sechs Folgen. (András Szigetvari, 24.5.2024)