In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland beginnt kommende Woche wieder die Schule. Das Schuljahr 2022/23 ist das bereits vierte seit Pandemiebeginn, das von Corona betroffen ist. Es startet ganz ohne Test- und Maskenpflicht – und damit so entspannt wie vor dem Covid-Zeitalter. Dennoch haben es Bundesregierung und Bundesländer geschafft, den Schulstart mit undurchsichtigen, unterschiedlichen Regelungen völlig zu versemmeln.

Das Schuljahr 2022/23 startet ganz ohne Test- und Maskenpflicht.
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Die föderale Struktur mit verschiedenen Zuständigkeiten von Bund und Ländern macht es möglich, dass in einer Neuen Mittelschule (NMS) in Wien infizierte Lehrkräfte, die keine Symptome verspüren, nicht unterrichten dürfen. Infizierte Schülerinnen und Schüler, die keine Symptome verspüren, können in ein und derselben Schule aber sehr wohl mit Maske zum Unterricht kommen. Mit Regeln wie diesen, die logisch nicht nachvollziehbar sind, verstört die Politik auch jene, die die Corona-Maßnahmen zähneknirschend mittragen.

Und es wird noch komplizierter, denn in den Bundesschulen ist wieder alles anders: Da sollen infizierte Lehrkräfte, die sich gut fühlen, österreichweit sehr wohl arbeiten gehen müssen. Und in anderen Bundesländern? Da wird überlegt, ob hier nicht auch in den Pflichtschulen infizierte Pädagoginnen und Pädagogen unterrichten sollen.

Also keine Rede von einheitlichen Regeln. Der Schulstart im vierten Corona-Jahr ist an Dilettantismus nicht zu überbieten. (David Krutzler, 30.8.2022)