Von der Klimademo zum Opernball: Richard Lugners Gast Jane Fonda.

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Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause verwandelt sich die Wiener Staatsoper am Donnerstag, den 16. Februar, wieder in den größten Ballsaal der Stadt. Doch auch der Opernball muss sich heuer auf diverse Störaktionen gefasst machen. Nachdem ein Protest der Klimaaktivistinnen und Umweltschützer der Letzten Generation am 1. Jänner beim Neujahrskonzert der Philharmoniker von der Polizei verhindert werden konnte, wird über den österreichischen Staatsball als nächstes Ziel der Klimakleber gemunkelt.

Zwar würden derzeit keine "konkreten Hinweise möglicher Störaktionen" vorliegen, doch "können und werden diese seitens der Wiener Polizei niemals ausgeschlossen", heißt es auf STANDARD-Anfrage von der Polizeidirektion Wien.

Rund um den Opernball sei die Polizei jedenfalls mit "ausreichend" Beamtinnen und Beamten im Einsatz, damit die "polizeilichen Aufgaben" wie beispielsweise "die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung" gewährleistet werden können. Am Ballabend würden dafür insgesamt mehr als 100 Polizistinnen und Polizisten zusätzlich im Einsatz sein.

Staatsoper hält sich zu Details bedeckt

Zum Jahresbeginn wurden im Wiener Musikverein von der Polizei sechs Personen, die Sekundenkleber und Transparente mit sich geführt haben, von ihrer Aktion abgehalten und festgenommen. Zwei Aktivisten wurden allerdings erst im Konzertsaal gestoppt. Bei allen Akteuren handelte es sich laut der Wiener Polizei "um amtsbekannte Personen", weshalb diese beim Eintreffen auch erkannt wurden.

Und auch bei der Wiener Staatsoper ist man vorbereitet, heißt es auf Anfrage. "Selbstverständlich" habe man auch für diese Gegebenheit "in unserem Sicherheitskonzept entsprechende Vorkehrungen getroffen", lässt Susanne Athanasiadis, die Leiterin der Presse und Marketingabteilung der Staatsoper wissen. Doch wie die Vorsichtsmaßnahmen im Detail aussehen, wolle man vorab nicht verraten: "Wir bitten um Verständnis, dass wir aus naheliegenden Gründen dazu keine detaillierte Auskunft geben."

Kommunistische Jugend Österreich demonstriert

Eine medienöffentliche Störaktion im Rahmen des Opernballs gab es heuer bereits – wenn auch nicht in der Oper selbst: Bei der Verkündung des Promigasts von Richard Lugner stürmten Aktivisten mit einem Transparent den Kinosaal. Doch noch bevor sie ihr Anliegen kundtun konnten, wurden sie auch schon wieder gestoppt.

Ums Klima ging es dabei jedoch nicht. Die Störenden wollten auf eine Parallelveranstaltung zum Geschehen im Prachtbau am Ring hinweisen: Denn heuer findet wieder eine Opernball-Demonstration statt. Die Kommunistische Jugend Österreich (KJÖ) hat für den 16. Februar ihren Protest angemeldet.

Eine Aktivistin soll beim Opernball sogar über den roten Teppich laufen. Lugners Gast, die 81-jährige US-Schauspielerin Jane Fonda, wurde bereits mehrfach festgenommen, als sie im Zuge der sogenannten Fire Drill Fridays für die Umwelt und den Klimaschutz protestiert hatte. (Oona Kroisleitner, Stefanie Rachbauer, 13.2.2023)