Die abendliche Pizza, das köstliche Sushi oder die feurigen veganen Wraps, geliefert von flinken Boten und Botinnen auf Rädern: Wer wollte heute noch darauf verzichten? Gar nicht zu reden von den Segnungen des mittlerweile fast allumfassenden Online-Einkaufs. Komfortabel auf dem Smartphone ausgewählt und bestellt, kommt das Gewünschte flugs nach Haus. Dazu kommen Plattformen wie Go Student: Qualitativ hochwertige Nachhilfe für alle verfügbar machen, so lautete das Versprechen des einst hochgejubelten Start-ups.

Mehr Regulierung nötig: Immer wieder gibt es Klagen über schlechte Löhne bei Lieferdiensten.
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Kein Zweifel, die Digitalisierung hat uns eine schöne neue Konsumwelt eröffnet und den Zugang zu Dienstleistungen beschert, die den Komfort erheblich steigern. Gekocht, Lager befüllt und ausgeliefert wird von dienstbaren Geistern, die sich sehr oft unserer Wahrnehmung entziehen. Und die viel zu oft unter prekären Bedingungen arbeiten. Sie klagen über unfaire Bezahlung und müssen nicht selten ausbaden, wenn das Management über ihre Wachstumsfantasie hinaus Lieferanten und Beschäftigten wenig zu bieten hat.

Investoren stecken viel Geld in diese Anbieter, die die Digitalisierung zu wissen nutzen, in der Hoffnung, irgendwann auch die finanzielle Ernte einzufahren – koste es, was es wolle. Immer noch herrschen in der Plattformökonomie bei ungesund rasch wachsenden Konzernen vielfach Wildwestmanieren. Da tut dringend mehr Regulierung not. (Regina Bruckner, 9.3.2023)