Paris, London, Barcelona, Rom und Co sind eine Reise wert, daran besteht kein Zweifel. Das Problem ist nur, dass sehr viele Reisewillige genau das denken und zu befürchten ist, dass es im Sommer in den genannten Städten zugehen wird wie im sprichwörtlichen Bienenstock. Was also tun, wenn man auf den Städtetrip nicht verzichten möchte, aber auch keine Lust auf Menschenmassen hat? Die Antwort: sich nach Alternativen umschauen, die den Hotspots mindestens ebenbürtig sind, aber den großen Vorteil haben, dass dort weit weniger los ist – so wie in diesen hier:

Brighton statt London

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London steht auf der Liste der beliebtesten Reiseziele immer ganz weit oben. Die Gründe liegen auf der Hand und müssen nicht näher erläutert werden. Was uns zu der Frage bringt: Wo gibt es Londoner Flair ohne die Londoner Menschenmassen? In Brighton, Londons kühlerem, farbenfrohem Geschwisterchen mit dem zusätzlichen Vorteil einer Strandpromenade. Brighton ist für seine Einkaufsstraßen, seine kulinarische Szene und seine vielfältige Kulturlandschaft bekannt und beliebt. Die Stadt gilt als inoffizielle LGBTQ+-Hauptstadt Großbritanniens und ist einer der zukunftsorientiertesten und freundlichsten Orte, die man besuchen kann, liest man zum Beispiel bei "Fodors". Und Brighton ist nur etwa eine Stunde mit dem Zug vom Zentrum Londons entfernt, sodass es durchaus möglich ist, beide Städte in einem Aufwasch zu besuchen.

Riga statt Paris

In der lettischen Hauptstadt tauscht man die Seine gegen die viel ruhigere Daugava und den Eiffelturm gegen den Radio- und Fernsehturm von Riga. Seine beeindruckende Aussichtsplattform ist für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet einen wunderbaren Blick auf Terrakotta-Dächer, Marktplätze und den Fluss mit seinen vielen Brücken. Wenn man auf der Suche nach der gotischen Architektur von Paris ist, sollte man die Altstadt von Riga besuchen, um ein ähnliches Erlebnis ohne die Menschenmassen zu haben. Günstiger als Paris ist Riga sowieso.

Pula statt Rom

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Wer keine Lust hat, sich in die Schlange vor dem Kolosseum in Rom einzureihen, aber nicht genug von römischen Ruinen bekommen kann, der sollte sich nach Pula in Kroatien bemühen. Die Ruinen dort, allen voran das imposante Amphitheater, sind ebenfalls sehenswert, immerhin gilt die Hafenstadt als das "kleine Rom Kroatiens". Außerdem stand Istrien viele Jahre lang unter italienischer Herrschaft.

Coimbra statt Lissabon

Statt der aktuellen Hauptstadt Portugals, Lissabon, könnte man der historischen Hauptstadt, Coimbra, einen Besuch abstatten. Auch hier mangelt es nicht an Geschichte, gutem Essen, Portwein und schönen Aussichten. Die Stadt liegt auf halbem Weg zwischen Lissabon und Porto, die Unterkünfte sind etwa halb so teuer wie die in Lissabon. Coimbra liegt an den Ufern des Flusses Mondego und ist berühmt für eine der ältesten Universitäten der Welt (die angeblich die Inspiration für die "Harry Potter"-Reihe war).

Valencia statt Barcelona

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Tapas, Wein, Strände und Kunst: Es ist leicht zu verstehen, warum Barcelona ein so beliebtes Reiseziel ist. Aber wenn man all das, nur mit ein wenig mehr Freiraum, sucht, sollte man nach Valencia fahren. Mit seiner historischen Altstadt, seiner Vorliebe für Paella (die hier ihren Ursprung hat) und seinen ruhigen Stränden, die nur eine kurze Autofahrt entfernt sind, bietet Valencia ähnliche Vorzüge wie Barcelona, nur ohne die Touristenströme. Valencia ist vor allem als Stadt der Künste und der Wissenschaften bekannt, das heißt, es gibt unter anderem eine Menge Museen und Galerien zu besichtigen. Valencia punktet außerdem mit mehr Sonnentagen als Barcelona.

Utrecht statt Amsterdam

Utrecht, so heißt es, erinnere an Amsterdam vor dem Massentourismus. Die viertgrößte Stadt der Niederlande hat sich ihren gemütlichen Charme bewahrt und bietet mit Grachten, Parks, historischen Häuser und Denkmälern alles, was Amsterdam auch hat, nur im kleineren Maßstab. 30 Minuten mit dem Zug ist die Universitätsstadt von der Hauptstadt entfernt. Die beiden Städte lassen sich im Zweifelsfall auch gut kombinieren.

Aarhus statt Kopenhagen

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Obwohl Aarhus kleiner ist als Kopenhagen, beherbergt es eine Reihe kultureller Hotspots wie das Altstadtmuseum und das Kunstmuseum Aros. Vor allem Feinschmecker zieht es hierher, gilt die kulinarische Szene in der Hafenstadt doch als eine der besten Skandinaviens. Kathedralen, Märkte und eine entspannte Atmosphäre ohne Menschenmassen runden das Bild ab.

Warschau statt Prag

Prag gegen Praga tauschen: Dieser mit Straßenkunst gefüllte Teil Warschaus gilt als einer der coolsten der Stadt und liegt in der Nähe der berühmten Warschauer Altstadt mit ihren restaurierten Gebäuden. Die Stadt wurde während des Zweiten Weltkriegs fast vollständig zerstört, aber fast identisch wiederaufgebaut. Eine von Polens "second cities" ist eine lebendige Stadt voller Kultur, Geschichte und toller Architektur. (red, 20.4.2023)