Das Telefon klingelt. Auf der anderen Seite ist eine Stimme, die sich als Bundespräsident ausgibt und eine äußerst absurde Anfrage hat. Oder: Das Handydisplay scheint plötzlich gebrochen zu sein, um sich schließlich als Sperrbildschirm zu entpuppen. Die Rede ist von Streichen, die sich gerade im jugendlichen Alter großer Beliebtheit erfreuen. Teilweise haben diese sich sogar institutionalisiert, wie etwa der Maturastreich, bei dem die Absolventinnen und Absolventen an ihrem letzten Schultag im Schulgebäude mit diversen Überraschungen aufwarten. Ebenso beliebt sind Streiche am 1. April, so präsentierte bereits die britische Rundfunkanstalt BBC zu diesem Tag im Jahr 1957 einen Dokumentarfilm über einen Spaghetti-Baum.

Zwei junge Freundinnen sprechen am Handy und lachen
"Guten Tag, hier spricht das Amt für Heiztechnik. Darf ich Sie bitten, Ihre Heizkörper öfter zu entlüften, Ihr Name wird uns im System schon rot angezeigt!"
Getty Images

Je kreativer, Desto unterhaltsamer – und auch publikumswirksamer, wurden doch bereits ganze Radiosendungen nach dem Prinzip des Telefonstreichs gestaltet, von Dirk Stermann und Christoph Grissemanns Sendung "Salon Helga" bis hin zu Gernot Kulis "Ö3-Callboy", der etwa die Ordination einer Hautärztin in die Irre führte:

Der Ohrenarzt

Doch auch bevor das Telefonieren günstig genug war, um das Gegenüber minutenlang am Telefonapparat irrezuführen, gab es andere Methoden, mit denen man seinem Umfeld zu schaffen machen konnte. Bereits im 19. Jahrhundert hat Wilhelm Busch mit "Max und Moritz – Eine Bubengeschichte in sieben Streichen" dem Wesen des Streichs ein ganzes Buch gewidmet:

Ach, was muß man oft von bösen
Kindern hören oder lesen!
Wie zum Beispiel hier von diesen, welche Max und Moritz hießen
Die, anstatt durch weise Lehren
Sich zum Guten zu bekehren,
Oftmals noch darüber lachten
Und sich heimlich lustig machten.

Während dieses Werk mit einem der schwarzen Pädagogik geschuldeten besonders tragischen Ende aufwartet, sind die Konsequenzen für Streiche im besten Fall nicht allzu groß. Sofern beim Spielen der Streiche keine Grenze überschritten wird, kann man darauf hoffen, dass die andere Person es mit Humor nimmt – und sich im besten Fall vielleicht sogar revanchiert. Eines ist auf jeden Fall garantiert: Gelingt der Streich so, dass beide Seiten darüber lachen können, gibt es auf jeden Fall eine gute Geschichte, die erzählt werden kann.

Ihre Streiche sind gefragt

Welche Streiche haben Sie in Ihrer Jugend gespielt? Schämen Sie sich für manche davon? Wann waren Sie zuletzt die Person, der so etwas widerfahren ist? Und wie haben Sie reagiert? Teilen Sie Ihre besten Anekdoten im Forum! (tiru, 23.8.2023)