Sebastian Kurz
Ex-ÖVP-Chef Sebastian Kurz bei der Premiere von "Kurz – der Film" in Wien.
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Wien – "Kurz – der Film" muss wohl noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten. Denn gleich drei ÖVP-Landeshauptleute zeigen wenig bis kein Interesse an einer Rückkehr ihres ehemaligen Parteichefs Sebastian Kurz. So meinte Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer, es gebe keinen Bedarf an einem Comeback. Auch Markus Wallner aus Vorarlberg will lieber "nach vorne schauen". Und Anton Mattle aus Tirol sieht Kurz' politische Zeit beendet.

"Der Film interessiert mich nicht sonderlich", meinte Wallner in der "Krone" zum Kurz-Film, der den einstigen Kanzler im besten Licht darstellt. "Ich bin der Meinung, in den Rückspiegel zu schauen bringt nicht viel. Man soll nach vorne schauen", kommentierte Vorarlbergs Landeshauptmann das Projekt. "Diese Art der Vergangenheitsbewältigung von Kurz kann man verstehen, aber es ist seine Angelegenheit."

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Auch Stelzer wird wohl nicht ins Kino pilgern, wie er der Gratiszeitung "Heute" sagte: "Erstens komme ich selten ins Kino, zweitens kenne ich die Personen. Da brauch' ich mir keinen Film anschauen." Und zu einer Rückkehr von Kurz gefragt, sagte er: "Es gibt für ein Comeback von Sebastian Kurz in der ÖVP überhaupt keinen Bedarf. Wir haben einen sehr erfolgreichen Kanzler und Parteiobmann – Karl Nehammer."

Auch Mattle hatte sich im STANDARD bereits zur Führungsfrage in der ÖVP geäußert. "Die politische Zeit von Sebastian Kurz war. Jetzt ist die Zeit von Karl Nehammer", befand Tirols Landeshauptmann. Auf die Frage, ob er sich den Film ansehen werde, antwortete er: "Ich werde erst einmal die Kritiken lesen, ich bin kein klassischer Kinogeher. Dass es jetzt gleich zwei Filme über einen sehr jungen Mann, der eine Zeitlang auch Bundeskanzler in Österreich war, gibt, ist interessant. Er muss auch seine Talente gehabt haben." (APA, red, 8.9.2023)