Peter Gridling bei einer Pressekonferenz 2018
Warnt vor der FPÖ: Ex-BVT-Chef Peter Gridling
Foto: Imago / Chromorange / Ernst Weingartner

Der ehemalige Chef des Verfassungsschutzes, Peter Gridling, sagt nun in einem Interview mit der Financial Times (FT) das noch etwas deutlicher, was er in seinem Buch Überraschungsangriff und in diversen Interviews gesagt hat: Der Verfassungsschutz war seinerzeit höchst besorgt über Verbindungen der FPÖ zu Putins Russland. Und das sei wohl der Grund gewesen, warum es unter Innenminister Herbert Kickl die rechtswidrige Razzia im Verfassungsschutz gegeben habe.

Gridling zur FT: "Wir waren sehr besorgt über die Kontakte der Freiheitlichen Partei mit Russland." Man habe untersucht, "wie Russland sie finanzieren und ihnen Jobs anbieten könnte". Wie die FPÖ "pure russische Propaganda" in Diskussionsrunden verbreitete. Und: "Sie haben immer noch Kontakt zu Russland."

Nicht nur Kickl

Daran knüpft Gridling die Warnung: "Wir müssen sehr wachsam sein, wer ( nach der Wahl, Anm.) welche Ministerien übertragen bekommt. Wo immer wir die FPÖ in der Regierung haben, müssen wir auf ihre Absichten und ihre Aktivitäten schauen."

Das sollte reichen, auch für die verstocktesten FPÖ-Kuschler in der ÖVP, um jede Koalition mit den Freiheitlichen (auch ohne Kickl) auszuschließen. Tatsächlich reagiert auch der ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker auf Gridling – aber er schließt ausdrücklich nur Kickl, nicht die FPÖ aus. Gridling redet aber ausdrücklich von den Russenkontakten der FPÖ als Ganzes. (Hans Rauscher, 14.9.2023)